AFTERIMAGE II: Beyond Horizons Infinite

Steel Gallery Records

Sollte man als Prog/Power Metal-Fanatiker auf jeden Fall gehört haben!

Die Gründung dieser Band erfolgte an sich bereits 2015, allerdings hatten sich Sänger Chris Papadakis und Schlagzeuger Kostas Moiragias damals den Namen NEON NIGHTS gewählt. Nachdem weitere Mitstreiter gefunden werden konnten, erfolgte 2018 zunächst aus verwechslungsprophylaktischen Gründen die Umbenennung in AFTERIMAGE, und danach erstmals auch ins Studio. An Motivation und Arbeitseifer scheint es nicht gemangelt zu haben, denn im selben Jahr erschien mit "Traveler in Crystal Visions" sogar noch das durchaus positive aufgenommene Debüt des Quintetts von der Insel Syros.

Seit damals wurde das Line-Up zwar an drei Positionen verändert, nicht jedoch die stilistische Ausrichtung. Der Fünfer fühlt sich immer noch im Grenzbereich von Progressive und Power Metal pudelwohl, weshalb auch der nun vorliegende, zweite Dreher der Hellenen davon geprägt ist. Und dass die Jungs ein besonderes Faible für diverse Bands aus den USA haben, die gegen Ende der 80er Jahre begonnen haben mit ebensolchen Sounds die Herzen der Fans zu erobern, wird abermals nicht geheim gehalten.

Im Gegenteil, Anleihen sind nahezu permanent auszumachen. Allerdings lehnt man sich niemals zu offensichtlich an einer einzigen Band an. Den Großteil der Spielzeit geht es dabei in verspielter, aber dennoch kraftvoll intonierter Gangart zur Sache, ohne jedoch die Melodien aus dem Fokus zu verlieren.

Für zusätzliches Flair sorgt auch das Keyboard von Petros Vasiliadis, der dieses ebenso wie den Bass eingespielt hat. Im ruhigen, atmosphärischen 'Mirror' gab sich mit HORIZON’S END-Tastenhexer Sakis Bandis der einzige Gastmusiker die Ehre. Auf dessen Kappe geht auch das Intro 'Prelude'. Dennoch sind es die Arbeitsgeräte der Gitarristen Petros Printezis, James "Cook" Mageiras und Jason Manousos, die den Ton angeben. So richtig heftig gehen die drei Jungs aber lediglich im krachenden 'Morgana' zur Sache, ansonsten gewähren sie dem Zuhörer durch geschickt integrierte Wechsel und sphärische Interludien immer wieder Verschnaufpausen.

Nicht zuletzt deshalb erweisen sich vor allem die episch angelegten Tracks wie der Opener 'Imagination Regenerated' oder 'Talisman' als Leckerbissen für den einschlägig interessierten Liebhaber. Gesondert hervorzuheben gilt es auch noch das Finale 'An Overture To Mystic Arts', mit dem die Formation für ein 15 Minuten andauerndes, abwechslungsreiches und packendes Hörvergnügen sorgt. Von Gänsehaut bis zum Abriss wird hier die gesamte Palette geboten, und auch Sänger Chris Papadakis, dem immer wieder mal anzuhören ist, dass er in Buddy Lackey und dem unvergessenen Midnight seine Meister gefunden hat, liefert eine feine Leistung. Respekt!

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