AVATARIUM Death, Where Is Your Sting

AFM Records / Soulfood

Zum Sterben schön!

 

Dieses, vor mittlerweile mehr als einer Dekade von Leif Edling gewissermaßen als Selbsttherapie gegründete Nebenprojekt, hat sich längst in der Szene etabliert. Der nun wieder bei CANDLEMASS vollends ausgelastete Bassist ist zwar schon länger nicht mehr mit von der Partie, sehr wohl jedoch das Ehepaar Marcus Jidell und Jennie-Ann Smith, das bereits seit 2013 bei AVATARIUM involviert ist.

Die beiden sind es auch, die den mittlerweile fünften Studiodreher des Unternehmens maßgeblich prägen. Das ist insofern logisch, da Jennie-Ann über eine ausdrucks- und charakterstarke Stimme verfügt, und Marcus längst zu einem Songschreiber avanciert ist, dessen Handschrift unverkennbar ist.

Da die beiden zudem jede Menge an Emotionalität, und ganz offensichtlich auch jede Menge an persönlichen Einflüssen in ihre Musik zu integrieren wissen, haben sich AVATARIUM längst als eigenständiges Unternehmen etabliert. Noch dazu als eines, dessen Mitglieder niemandem etwas beweisen müssen. Es ist wohl keineswegs überzogen, wenn man behauptet, AVATARIUM machen zwar in erster Linie für sich selbst Musik, wollen aber auch nicht darauf verzichten, diese mit den Fans auch zu teilen.

Dass sich in den letzten beiden Jahren logischerweise auch im Umfeld der AVATARIUM-Familie einiges getan, und wohl auch verändert hat, ist der Scheibe, vor allem aber den Texten anzuhören. Danke dafür, dass wir daran teilhaben dürfen! Denn mit "Death, Where Is Your Sting" bekommen wir ein Album kredenzt, das zu gleichen Teilen von ergreifender, musikalischer Schönheit und dem berührenden, teils aufwühlenden Vortrag lebt.

Schon der von melancholisch-eleganten Streichern eingeleitete Opener 'A Love Like Ours' weiß Herz und Seele des Zuhörers im Nu zu erobern. Geradezu erschreckend wirkt das unmittelbar anschließende, in den nächsten Track 'Stockholm' überleitende, tonnenschwere Doom-Riff. Diese Nummer erweist zwar sich als wesentlich heftiger als der Einstiegs-Track, nicht zuletzt auf Grund der Stimme, und der vergleichsweise sanftmütigen Gesangsmelodien an sich, haben AVATARIUM aber auch damit einen potentiellen Hit-Kandidaten am Start. Das lässt in weiterer Folge auch noch für den überaus persönlichen, semi-balladesk angelegten, von einer dunklen Aura geprägten Titeltrack, die schwermütige Doom-Walze 'God Is Silent' sowie die Gänsehaut-Nummer 'Mother Can You Hear Me Now' festhalten.

Zwar können die mit einem psychedelischen Anstrich versehenen Tracks 'Nocturne' und 'Transcendent' in Sachen Intensität da nicht ganz mithalten, unter die Haut gehen aber auch diese. Das fast schon freigeistige Kombinieren von eher psychedelisch anmutenden Instrumentalpassagen und düster angelegter Atmosphäre, entfaltet zwar nach und nach sehr wohl seine Wirkung, als dermaßen einnehmend wie in den oben erwähnten "Hits" entpuppen sich diese aber leider nicht.

An der Tatsache, dass wir mit "Death, Where Is Your Sting" ein Werk aufgetischt bekommen, dem man attestieren kann, dass es - auch wenn sich das kitschig, klischeehaft, und vielleicht sogar ein wenig makaber nach den letzten beiden Jahren anhört - "zum Sterben schön" ist!

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