Axel Rudi PELL Diamonds Unlocked II

Steamhammer / SPV

Lässig "verPELLte" Originale

An sich wollte Axel Rudi mit seiner Mannschaft im vergangenen Jahr auf Tournee gehen, um das im Mai veröffentlichte Studioalbum "Sign Of The Times" entsprechend vorstellig zu machen. Doch die Pandemie untersagte, wie bei allen anderen auch, jegliches Handeln diesbezüglich. Sich stattdessen ins Studio zu begeben, um an neuen Songs zu basteln, war ein fast schon logischer Schritt.

Neue Tracks zu komponierten, machte für den Gitarristen aber dennoch keinen Sinn, schließlich konnte er diese eben nicht dem Publikum präsentieren. An Ideen und Kreativität scheiterte es allerdings nicht, weshalb beschlossen wurde, dem 2007 aufgelegten Cover-Album "Diamonds Unlocked" einen zweiten Teil folgen zu lassen.

Der Veröffentlichungszeitpunkt erklärt sich durch die Vorgeschichte quasi von selbst, und auch der Start ins Geschehen mit der fetzigen Version des Sammy HAGAR-Klassikers' There’s Only One Way To Rock' und RAINBOWs 'Lady Of The Lake' darf bei aller Qualität durchaus als vorhersehbar betrachtet werden, wie auch das gegen Ende zu vernehmende 'Paint It Black'.

Keineswegs jedoch das zur Gitarren-Hymne umarrangierte 'She’s A Lady' (mit dem Paul ANKA bzw. Tom JONES zu Beginn der 70er Jahre reihenweise die Herzen der Damenwelt eroberten) sowie die nicht minder ergreifende Version von Chris NORMANs 'Sarah (You Take My Breath Away)' . Auch das vom ehemaligen RAINBOW-Keyboarder Tony Carey komponierte 'Room With A View' (das als Titelsong für einen ARD-Dreteiler mit dem Titel "Wilder Westen Inclusive" Verwendung fand) kommt und klingt überraschend verändert, genauer gesagt regelrecht "verPELLt".

Dass der gute Mann nun einmal eine fabulöse Gitarre als Arbeitsgerät bedient und er zudem mit Johnny Gioeli einen ebensolchen Könner als Sänger an seiner Seite hat, stellt die Formation in weiterer Folge auch mit dem ergreifenden 'I Put A Spell On You' (SCREAMIN' JAY HAWKINS), dem locker-lässigen ' Rock N’ Roll Queen' (THE SUBWAYS) und GEORDIE's 'Black Cat Woman' eindrucksvoll unter Beweis.

Das Beste hat sich Axel Rudi PELL aber dennoch für den Schluss aufgehoben. Am Umstand, dass ABBA anno 1977 mit 'Eagle' eine unsterbliche Hymne erschaffen haben, besteht ohnehin kein Zweifel, und dass diese Nummer im Hard Rock-Outfit noch viel intensiver und genialer aus den Boxen kommt, wissen wir seit SARGANT FURY und Rob ROCK. Noch ein wenig deftiger (vor allem was die sägende Gitarre betrifft!) ist nun die ARP-Version ausgefallen, mit der "Diamonds Unlocked II" auf furiose und mehr als nur bewunderswerte Weise beendet wird. Und jetzt ALLE: "And I dream I'm an eagle, And I dream I can spread my wings ....."


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