Der finnische Ausnahme-Gitarrist war im Laufe seiner rund 40-jähigen Karriere mit den local heroes GRINGOS LOCOS zugange, tourte mit den LENINGRAD COWBOYS um den Erdball und trat Anfang der 2000er eine Zeit lang ziemlich unbekümmert bei WISHBONE ASH als Andy Powell’s Sidekick in die großen Fußstapfen illustrer Vorgänger wie Ted Turner, Laurie Wisefield und Jamie Crompton. Nach seinem Ausstieg bei der britschen Rock-Legende betrieb er gemeinsam mit alten Kumpels die Biker Rock-Combo LOS BASTARDOS FINLANDESES und beschloss Mitte des vergangenen Jahrzehnts, sich ausschließlich auf seine Solo-Karriere zu konzentrieren, die ab 1994 immer irgenwie mitherlief.
Seinen großen Bekanntheitsgrad in Skandinavien konnte er jedoch im restlichen Europa nicht wirklich replizieren bis ihn 2018 der deutsche Bass-Professor und Produzent Martin Engelien für sein Label unter seine Fittiche nahm. Nach amtlichen Album-Releases wie “My Soul To You”, “True Colours” und “Live – Because We Can” kam es dann zur Zusammenarbeit mit dem “Stratking of Europe”, dem international renommierten Gitarristen und Amp-Designer Thomas Blug, und so ward das Erfolgstrio BLUG, GRANFELT & ENGELIEN geboren. Die Herrschaften waren übrigens gerade gemeinsam mit dem Ausnahme-Drummer Tommy Fischer auf Tour und absolvierten letzte Woche einen sensationellen Gig in der Ennser Zuckerfabrik …
Und nun steht mit perfektem Timing Ben’s neuer Longplayer “It’s Personal” in den Startlöchern, eine fein aufgemachte Doppel-LP/CD mit einem instrumentalen Studio-Tonträger und einer Live-Scheibe. “There are no keybords on this album” steht zu lesen und das ist gut so – die eröffnende Rock-Granate “Crash Test Dummy” auf Teil eins gibt schon mal die Marschrichtung vor. Da fliegen einem die Bretter-Riffs um die Ohren, mit einem sphärischen Mittelstück zum Durchatmen, “Ben’s Blues” hält in allen Belangen was der Titel verspricht und “The Walz” zeigt den Majestro von der reduzierten, gefühlvollen Seite. Auf Tracks wie “8 Elephants” oder “Gentle Giant” kommt er mit spannenden Fusion-Klängen um die Ecke und mit dem “Outro Jam” lässt er keine Zweifel aufkommen, dass der gute alte Jimi Hendrix zu seinen maßgeblichen Inspirationen zählt.
Auf der Live-Scheibe greift Ben Granfelt auf Tunes wie “JB Reggae”, “Bridge Of Sighs” oder “Hey Stranger”auch schon mal zu Mikro, die definitiven Highlights sind das imposante Cover von PINK FLOYD’s “Breathe” und seine völlig entfesselte Version von “Cocaine” (JJ Cale) mit spannenden Stil- und Tempowechseln und unpackbar guter Solo-Dabietung.
So, genug gelabert, legt euch diese Hammer-Scheibe unbedingt zu!