In so manche Künstler-Karrieren folgte auf ein erfolgreiches, oft gehyptes Debütalbum dann die blanke Ernüchterung, der Fall ins Bodenlose, wenn der Zweitling floppte. Der zweite Studio-Release der BLOOD BROTHERS, der Sänger/Songwriter und Gitarren-Könner Mike Zito und Albert Castiglia läuft nicht Gefahr dieses Schicksal erleiden zu müssen, im Gegenteil, sie konnten auf “Help Yourself” gut und gerne auf die Unterstützung von Szene-Größen wie Joe Bonamassa oder Josh Smith verzichten, die den Erstling veredelt hatten.
Das Sextett um die beiden Protagonisten hat sich mit Mike’s langjährigem Sideman Scot Sutherland (bs) und dem zweiten Drummer Ray Hangen hörbar verstärkt und man tourte in dieser Besetzung bereits mit Bill Murray (jawohl, der Schauspieler) bevor’s ins Studio ging.
Die 10 Songs stammen in etwa zu je 50% von Mike und Albert, “The Best I Can” ist eine überaus gelungene Midtempo-Co-Produktion, der mega coole Instrumental-Shuffle “Soulard Serenade” aus der Feder aller Beteiligten weckt Erinnerungen an die legendären Jams der ALLMAN BROTHERS und “Low Down” ist die überaus gelungene Intonation einer wenig bekannten JJ Cale-Komposition. “Alive”, eine traumhafte Ballade von Mike Zito, spiegelt die Verarbeitung des Todes seiner Frau und seine wieder gewonnene lebensbejahende Einstellung wider und auf “Can’t Be A Prophet” sinniert Albert Castiglia über die Vergänglichkeit der Fan-Adoration. Und wer’s weniger tiefgründig mag, der ist mit dem geradlinigen Old School-Abgeher “Ol’ Victrola” sowie mit den mit Killer-Riffs veredelten Blues-Rockern “Out Of Time” und “Do What You Gotta Do” bestens bedient.
Eine mächtig starke Scheibe der beiden Könner, kann man sich bedenkenlos in die Sammlung stellen!

