BOMBUS Vulture Culture

Century Media / Universal

Nicht mehr ganz so räudig, dafür umso zwingender!

Vor drei Jahren zeigten diese Schweden auf "Repeat Until Death" einen gewaltigen Entwicklungsschritt. Schließlich klang ihr Gebräu stringenter und abgefahrener denn je. Außerdem stellte die Truppe unter Beweis, wie gewieft man knarzigen Heavy Rock gleichermaßen eingängig und räudig offerieren kann. Damit wussten BOMBUS auch live zugefallen. Etwa, beim „Nova Rock“-Festival, wo die Svergie-Boys auf der “Red Bull Stage“ zwischen all den wesentlich "zeitgeistiger" agierenden Truppen für einen Farbtupfer auf traditioneller Basis sorgen konnten.

In dieser Tonart dürfte es auch weitergehen, denn auch auf dem vor kurzer Zeit veröffentlichten, vierten Langeisen lässt das Quintett ein gehöriges Maß an Weiterentwicklung erkennen, allerdings auf Kosten der Räudigkeit. Das mag so manchen langjährigen Anhänger der Formation vielleicht ein wenig irritieren (nicht zuletzt weil die MOTÖRHEAD-Reminiszenzen nunmehr deutlich abgenommen haben), auf der anderen Seite haben BOMBUS ihre stilistische Bandbreite auf gewisse Weise ebenso erweitert wie sich wohl auch ihre Klientel ab sofort als breiter aufgestellt darstellen wird.

Überraschenderweise hat die Truppe, in der seit dem Einstieg von Gitarrist Simon Solomon zwei ehemalige WITCHCRAFT-Musiker aktiv sind, anstelle dessen hymnische Ansätze (nachzuhören unter anderem im Opener 'A Ladder - Not A Shovel') in ihr Klangbild integriert und zudem wurde vermehrt auf Hooks Wert gelegt. In den eher verhalten vorgetragenen Passagen umschwebt dadurch ein Hauch der frühen GHOST das Material. Das mag nach Kalkül klingen, scheint aber eher als Ironie gedacht zu sein, denn dass speziell jener Track mit den intensivsten Querverweisen an die „Hipster“ den Titel ‚Mama‘ bekommen hat, dürfte kein Zufall sein.

Dass bei BOMBUS der Entertainment-Faktor generell eine große Rolle spielt, beweist aber nicht nur die Vortragsgestaltung (mitunter wird innerhalb eines Songs von harschen, gen Thrash gebürsteten Riffs auf bombastischen (oder nennt man das bei dieser Band dann „bombustisch“?) Melodic Metal gewechselt und in weiterer Folge geradlinig in bekannter Machart gerockt, ohne auch nur ansatzweise den Faden zu verlieren, oder gar fahrig zu klingen!) und auch so manche Textzeile, sondern nicht auch die optische Gestaltung von "Vulture Culture".

Engstirnige Zeitgenossen mögen der Band auf Grund der Kurs-Korrektur in Richtung „gemäßigter“ Gefilde zwar „Verrat“ andichten, am Umstand, dass BOMBUS ihr bislang unterhaltsamstes Album veröffentlicht haben, auf dem sich mehrere potentielle Hits befinden, ändert das aber nichts!

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