BONFIRE Fistful Of Fire

AFM Records / Soulfood

Wieder mit Feuereifer am Rocken!

Warum so bescheiden? Schließlich hört man Hans Ziller und seiner Mannschaft an, dass sie wieder mit Vollgas unterwegs ist. Zudem muss man BONFIRE neidlos attestieren, dass man das sprichwörtliche "Feuer" förmlich spüren kann, wenn man sich ihre aktuellen Scheiben anhört. Und das ist definitiv mehr als nur eine "Fistful" davon!

Diese positive Entwicklung hatte sich abgezeichnet, denn sowohl auf "Byte The Bullet" (2017) als auch auf dem letzten Album "Temple Of Lies" (2018) war mitzubekommen, dass es Hans Ziller offenbar noch einmal wissen will und zudem hat er mit der Verpflichtung von Sänger Alexx Stahl einen absoluten Glücksgriff getätigt. Nicht zuletzt ihm (bzw. seinem "Feuereifer", um im Thema zu bleiben) war es zu verdanken, dass der Ingolstädter Haudegen sein Unternehmen BONFIRE musikalisch exakt so auszurichten vermochte, wie es ihm schon länger im Sinn stand. Und das war nun mal deutlich härter und riff-betonter, ohne jedoch ein gewisses Maß an Melodien außer Acht zu lassen.

In exakt jenem Fahrwasser schippert das Quintett (neben Ziller an der Gitarre und Stahl am Mikro zählen Frank Pané an der zweiten Klampfe und Ronnie Parkes am Bass sowie neuerdings der durch seine Arbeit für AXXIS und RAGE bekannte Drum-Haudegen Andre Hilgers zur Formation) auch auf seinem aktuellen Album und hat dafür insgesamt elf Songs sowie drei Intros komponiert und zusammen mit Toningenieur Tom Müller in den Ingolstädter "Flatliners Recording Studios" aufgenommen.

Das Ergebnis beeindruckt zum einen durch einen überaus spielfreudigen Vortrag, den man wohl vor gut einer Dekade nicht mehr von der bayrischen Rock-Ikone erwartet hätte sowie durch den bereits erwähnten gediegenen Härtegrad. Davon gekennzeichnete Tracks wie 'Gotta Get Away', 'The Devil Made Me Do It', 'Warrior' oder auch der Titelsong machen obendrein deutlich, dass hier zwar eine überaus ambitionierte Band am Werk ist, jedoch auch eine, die inzwischen perfekt aufeinander eingespielt ist und deren Mitgelider etwaige Ego-Vorstellungen nicht mal ansatzweise nötig haben.

Dass man es bei allem Tempo und Riff-Gewittern aber nach wie vor versteht mit balladesken Klängen für Abwechslung zu sorgen, stellt die Formation mit 'When An Old Man Cries' nachhaltig unter Beweis. Die an das Ende des Albums gestellte akustische Version dieser Nummer mag zwar ein wenig kitschig anmuten, kann den überaus positiven Hörendruck von "Fistful Of Fire" aber nur minimal schmälern, zumal sich BONFIRE abgesehen davon ausnahmslos durch Lust am Rocken auszeichnen und sich die Band aktuell einfach in überraschend guter Form befindet. Das ist nicht zuletzt im vom Chef offenbar autobiographisch angelegten Mega-Ohrwurm 'Rock´n`Roll Survivors' nachzuhören, der als erste Single veröffentlicht wurde. Kurz, erneut ein gelungenes Album der momentan offensichtlich wieder "gehörig brennenden" Bayern!

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