BURNING POINT Arsonist Of The Soul

AFM Records / Soulfood

Weniger HEAVY, dafür mehr HAPPY Metal

 

Mit der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Studioalbums war die Band bestrebt einen Neuanfang einzuleiten. Nachvollziehbar, schließlich konnte Bandoberhaupt Pete Ahonen kurz davor den vakanten am Posten am Mikro mit der früheren BATTLE BEAST-Frontlady Nitte Valo kompetent und prominent besetzen. Darüber hinaus wollte er damit wohl auch den Unterschied zu den vorherigen BURNING POINT-Veröffentlichungen hervorheben.

Das ist mittlerweile sechs Jahre her, und die gute Dame inzwischen wieder Geschichte bei der Band. Und das, obwohl sie auf dem 2016 aufgelegten "The Blaze" sehr wohl Akzente setzen, und zudem bei vielen ihren früheren Fans für Freude sorgen konnte. Schließlich gab es Nitte endlich einmal auch auf einem traditionelleren ausgeführten Metal-Album zu hören. Zu viel mehr kam es aber nicht. Im Gegenteil, um BURNNG POINT wurde es aber bald darauf sogar verdächtig ruhig.

Doch Pete Ahonen ist nun mal ein echtes Stehaufmännchen, und als solches hält er seine Fans auch nach über 20 Jahren bei der Stange. Allerdings dürften alteingesessene Anhänger der Finnen von der Gangart und den üppig arrangierten Bombast-Passagen auf dem nach einer fast fünfjährigen Veröffentlichungspause ohne großartige Ankündigung in die Umlaufbahn katapultierten "Arsonist Of The Soul" überrascht sein. Eine Abkehr vom zu Beginn der Karriere doch noch recht kantigen und kernigen Melodic / Power Metal hin zur typisch europäischen "Light"-Version davon war zwar schon in der vergangenen Dekade festzustellen, dermaßen nahe an Formationen wie den frühen RHAPSODY, FREEDOM CALL und Konsorten lag BURNING POINT aber noch nie.

Ob das in direktem Zusammenhang mit der Tatsache zu sehen ist, dass mit Luca Sturniolo nun ein Italiener den Posten am Mikro innehat? Keine Ahnung, Tatsache ist jedenfalls, dass die Stimme des aus Genua stammenden, jedoch schon seit Jahren in Finnland residierenden, jungen Mannes gut zur Vortragsweise passt. Luca scheint in diesen Gefilden generell beheimatet zu sein und durfte unter anderem auch schon mit Timo Tolkki arbeiten.

Da Luca aber nicht der einzige Neuzugang ist, sondern mit Jarkko Poussu, Tuomas Jaatinen und Matti Halonen auch die Rhythmusfraktion sowie die Keyboards neu besetzt wurden, sollte die vergleichsweise gemäßigtere, und noch mehr auf Melodik bedachte Umsetzung der Ideen von Songwriter Pete, eigentlich nicht weiter verwundern. Die abermalige, dezente Stiländerung hin zu noch mehr verspielten Passagen aber auch nicht.

Denn irgendwie hat man den Eindruck erhalten, Pete würde alle seine diesbezüglich orientierten Songideen erst jetzt auch bei BURNING POINT unterbringen, da sein früher dafür betriebenes Nebenprojekt GHOST MACHINERY nur noch auf dem Papier (oder tatsächlich gar nicht mehr?) existiert. Dass der gute Mann etwas von bombastisch intonierten, hymnischen "Happy"-Metal versteht, sollte sich herumgesprochen haben. Allerdings wäre es für die entsprechende Aufmerksamkeit eines, an den berühmten Referenzen HELLOGAMMARHAPSOFALL orientierten Longplayer wichtig, noch mehr Hits wie 'Blast In The Past', 'Rules The Universe', 'Running In The Darkness' oder 'Fire With Fire' in petto zu haben.

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