CIRITH UNGOL Forever Black

Metal Blade Records / Sony Music

Endlich! Ein neues Studioalbum nach fast 30 Jahren!

So wirklich glauben, dass diese legendäre Formation ihren Betrieb wieder aufgenommen hat, konnten es selbst eingeschworenen Fanatiker erst, als die Truppe für diverse Festival-Gigs in den USA und Europa verpflichtet wurde. Als dann auch noch verkündet wurde, die Truppe hätte sich (mit Ausnahme des 1998 verstorbenen Jerry Fogle logischerweise) auch noch in Original-Besetzung zusammengetan, war der Szene-Underground nicht nur in freudiger Erregung, sondern zu einem großen Teil komplett aus dem Häuschen.

Zu verdanken ist die Reunion zum größten Teil dem neuen Mann im Line-Up, Jarvis Leatherby. Ein generell sehr umtriebiger Kerl, der nicht nur seine Band NIGHT DEMON durch konstantes Touren zu einem der Szene-Aufsteiger der letzten Jahre gemacht, sondern inzwschen auch als Frontmann bei der britischen NWOBHM-Legende JAGUAR eingestiegen ist.

Des weiteren konnte Jarvis in seiner kalifornischen Heimatstadt Ventura das "Frost And Fire"-Festival etablieren, für das er sich eben einen CIRITH UNGOL-Reunion-Gig gewünscht hatte. So kam es auch, dass er die Herrschaften kontaktierte, ihnen offenbar verhökern konnte, wie sehr die Szene nach CIRITH UNGOL lechzt und er es auch einfädeln könnte, dass die Truppe in Europa auftreten könnte. Dass man einem solchen Mann das Management seiner Band anvertraut, ist geradezu logisch und daher ist es nun eben Jarvis, der die Geschicke der Band lenkt und ihr zudem offenbar auch einen gehörigen Motivationsschub verpasst hat. Mit Erfolg, denn nicht nur die Fans waren sich nach den Reunion-Gigs einig, dass die Formation nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.

Offenbar hat es schlussendlich auch noch gehörig bei den Musikern gefunkt, denn das Quintett begann bald danach an neuen Songs zu feilen. Einen ersten Eindruck von der durchaus respektablen Form der wiedervereinten Band vermittelte die Single 'Witch's Game', die durchaus auch als eher vorsichtiges Herantasten an die aktuellen Szene-Vorgänge betrachtet werden kann.

Da besagte Single im Endeffekt aber noch nicht einmal für das aktuelle Album berücksichtigt wurde, war jegliche Vorsicht unangebracht und jeglicher Zweifel vom Tisch. Diese Vorgangsweise zeugt zudem von der offensichtlichen Motivation von der Truppe, noch viel mehr aber vom wiedererlangten Selbstvertrauen in sich und das neue Material. Dieses kommt, wie für die Band üblich, in einem von Michael Whelan gezeichneten Fantasy-Cover verpackt auf den Markt und lässt uns endlich wieder in die ureigene Welt von CIRITH UNGOL eintauchen. Die Scheibe klingt in Summe nämlich tatsächlich wie der logischer Nachfolger zum 1991er Dreher "Paradise Lost".

Das unterstreicht nicht nur das Klangbild, das der Band zurechtgeschneidert wurde, sondern auch der eigentliche Opener 'Legions Arise', den man als direkte Fortsetzung des damaligen Eröffnungstracks 'Join The Legion' betrachten darf. Stilisitsch hat sich logischerweise überhaupt nichts geändert, das Album klingt auch dadurch wie "aus der Zeit gefallen". Ebenso unverändert geblieben ist auch der unverwechselbare Gesang von Tim Baker, der anno 2020 genau so polarisieren wird wie damals. Nicht zuletzt deshalb werden die Fans der US-Amerikaner "Forever Black" auch freudestrahlend und mit offenen Armen in Empfang nehmen, während der "Rest" der Menschheit einmal mehr einen weiten Bogen um CIRITH UNGOL machen wird.

Mit dem erwähnten Opener, dem Titelsong, dem von Michael Moorcock, respektive vom Schwert des von ihm erdachten "Elric of Melniboné" inspirierten 'Stormbringer' sowie 'Before Tomorrow' haben die Herren jedoch nicht einfach nur endlich wieder neue Songs im Talon, sondern machen sich das Leben selbst damit schwer. Die Auswahl, womit man die Setlists in Zukunft erweitert, muss nämlich erst einmal getroffen werden.......


 

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