CITY OF LIGHTS Before The Sun Sets

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Viel Licht, aber auch Schatten

 

Mittlerweile überrascht es zwar fast schon, wenn Frontiers Music nicht in die Gründung einer neuen Formation involviert war, doch im Fall von CITY OF LIGHTS scheint tatsächlich alles ohne Mithilfe des Labels gelaufen zu sein. Schließlich war es der aus dem UK stammende Gitarrist und Songwriter Neil Austin, der einen Sänger für ein im Melodic Rock / AOR-Bereich anzusiedelndes Projekt suchte, und diesen über Facebook im Griechen Manos Fatsis, der bereits mit ODYSSEY DESPERADO und HIDEAWAY in Erscheinung getreten ist, finden konnte. Zusammen mit der von DEGREED stammenden Rhythmus-Fraktion Robin und Mats Eriksson ging es daraufhin recht bald ins Studio, um unter der Ägide von Erik Gavfelin Wiss die insgesamt zwölf Tracks für das Erstlingsalbum "Before The Sun Sets" aufzunehmen.

Ob man CITY OF LIGHTS nun als Band betrachtet, oder doch eher als Projekt, bleibt zwar vorerst unbeantwortet, für einen respektablen Szene-Einstand konnte auf jeden Fall einmal gesorgt werden. Für einen homogenen und zudem auch insofern positiv unauffälligen obendrein, denn auch die im Laufe der Spielzeit offenbar für diverse Soli angeheuerten Gast-Gitarristen ordnen sich ausnahmslos dem Geschehen unter. Daher regiert auch die Stimme von Manos das Geschehen, dem man offensichtlich nicht nur die Melodien, sondern auch so manche Hookline sprichwörtlich maßgeschneidert hat. Zwar ist es dem Ensemble nicht gelungen die gesamte Spielzeit über für Ohrwurm-Charakter zu sorgen, einige, die in der Tat das Zeug haben, zu Hits zu werden, konnten CITY OF LIGHTS aber sehr wohl erschaffen.

Allen voran den schnittigen Opener 'Racing On The Redline', das mit TREAT-Reminiszenzen aus den Boxen kommende 'Hearts On Fire' sowie das an frühe BON JOVI erinnernde 'Snake Eyes'. Aber auch das eher verhalten beginnende, in weiterer Folge aber mit mächtigem Groove sowie lässig sich duellierenden Gitarren und Keyboards ausgestattete 'Midnight Club' weiß, nicht zuletzt dank einer dezenten PRETTY MAIDS-Schlagseite, zu überzeugen.

Generell wäre eine solche Gangart in Zukunft wünschenswert, denn diesen Highlights stehen auf "Before The Sun Sets" leider auch einige Nummern gegenüber, die eher als Füllmaterial zu betrachten sind. Etwa 'Emily', das vergleichsweise belanglos klingt, das produktionstechnisch zu sehr auf 80er angelegte'Dying Light', oder das allzu poppig und schwülstig geratene 'Joanna', das obendrein auch noch viel zu kitschig klingt.

Schade eigentlich, denn angesichts der gelungenen Nummern zu Beginn der Scheibe hätte man annehmen können, hier ein frühes Genre-Highlight in Empfang nehmen zu dürfen. So bleibt es vorerst einmal bei einem Album, daß den Bandnamen nur bedingt gerecht wird, da eben nicht nur Licht, sondern auch einige Schatten zu bemerken sind.

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