COLOSSEUM Live At Rockpalast 2003

Repertoire Records

As good as it gets

Als offensichtlich gut informierte Quellen 2020 eine COLOSSEUM-Reunion verlauteten konnte man es kaum glauben, die Freude war groß! Immerhin hatte die Band 2018 mit dem Tod Jon Hiseman's das letzte verbliebene Gründungsmitglied verloren, seine Frau Barbara Thompson, die 2004 den Platz von Dick Heckstall-Smith eingenommen hatte, verstarb 2022 an den Folgen ihrer Parkinson-Erkrankung. Nachdem Jon noch 2017 gemeinsam mit den Kumpels Dave “Clem” Clempson und Mark Clarke das Trio JCM ins Leben gerufen hatte schien der COLOSSEUM-Zug endgültig abgefahren …

Clem und Mark beschlossen jedoch 2020 gemeinsam mit Frontlegende Chris Farlowe und den neuen Kollegen Kim Nishikawara (sax), macolm Mortimore (dr) und Nick Steed (keys) der Band neues Leben einzuhauchen. Die Herrschaften lieferten im Vorjahr mit “Restoration” eine superbe Studio-Scheibe ab, gingen danach mit vollem Elan auf Europa-Tournee und waren im September im ausverkauften Porgy & Bess zu Gast. Seitdem ist’s ziemlich ruhig um die Band geworden, was offenbar Chris Farlowe’s angegriffener Gesundheit geschuldet ist.

Der bis dato komplett unveröffentlichte Rockpalast-Mitschnitt von 2003 ist daher mehr als willkommen – die Band mit Chris Farlowe, Clem Clempson, Jon Hiseman, Mark Clarke und Dave Greenslade nahezu komplett im Erfolgs-Lineup der vergangenen Dekaden, mit der virtuosen Barbara Thompson als mehr als würdiger Ersatz für den damals bereits schwer kranken Dick Heckstall-Smith. Aufgenommen im Rahmen der Tour zur “Tomorrow’s Blues”-CD waren naturgemäß mit “Come Right Back”, “Hard Times Rising” und “In The Heat Of The Night” und dem Ttieltrack zwar schwerpunktmäßig neue Songs auf der Setlist, neben “No Pleasin’” und “I Clould Tell You Tales” von “Bread & Circuses” lag der Fokus jedoch klarerweise ebenso auf den erprobten, überlangen Crowd-Pleasern “Valentine Suite” (28:30) – wie gewohnt mit Hiseman’scher opulenter Solo-Einlage – und “Lost Angeles” (15:40), auf denen die gesamten Belegschaft, allen voran der stimmgewaltige Mr. Farlowe, zur Höchstform auflaufen.

Der Mitschnitt dieses Konzert auf zwei CDs und DVD in amtlicher Ton- und Bild-Qualtität läßt pure Freude und große Reminszenzen aufkommen, für Chronisten, die der Band seit den späten 60ern folgen, vermutlich der ultimative Epilog der späten Erfolgs-Ära. Da darf man auch schon mal ungeniert ein Tränchen im Augenwinkel tragen ...

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