CURSE OF LONO 4am And Counting

Soulfood

Schluss mit düster

Der 2018 erschienene Vorgänger “As I Fell” war Felix Berchtoldsheimers Abrechnung mit seiner Drogenvergangenheit. Da war Tiefgründiges, bisweilen Düsteres zu vernehmen als uns der Bandchef und Frontman der britischen Combo in seine Seele blicken ließ…

Das Album chartete in mehreren europäischen Ländern und mit mehreren Festivalauftritten, zwei Headliner-Tours sowie hochkarätigen Support-Slots bei u.a. Steave Earle und Southside Johnny kletterten CURSE OF LONO unaufhaltsam die Beliebheitsskala empor. Auch 2019 begann für die Band fulminantest - erst wurde man mit dem “Bob Harris Emerging Artists Award” als beste Newcomer laudiert, dann folgte die Einladung zum renommierten SXSW-Festival in Austin, Texas, wo die Jungs gleich vier mal auf der Bühne standen.

Es lag somit auch irgendwie auf der Hand, eine Live(im Studio)-Scheibe nachzulegen, die den musikalischen Reifungsprozess nachdrücklich dokumentiert: Die 11 Titel waren allesamt bereits auf “Severed” und “As I Fell” zu hören, präsentieren sich hier allerdings in souverän reduzierten, bedächtigen Versionen, die auch das ursprüngliche, oft düstere Stimmungsbild zu transformieren vermögen. “Welcome Home” erblüht mit bluesigen Gitarren-Licks und Nick Reynold’s hinreissendem Harmonika-Spiel, Altmeister B.J. Cole akzentuiert das dylanesque “Pick Up The Pieces” mit feinsinnigen Pedal Steel-Passagen. “I’d Start A War For You” verströmt hinsichtlich Gesangsvortrag und Fingerpicking distinktives J.J. Cale-Flair und die Interpretation von Tom Waits’ “Going Out West” – einer von Felix’s alltime-Favoriten – bleibt zwar relativ nahe am Original, verweist jedoch mit ungeheurer Intensität die sonstigen Cover-Versionen auf die Ränge.

Es war im Grund genommen ziemlich verwegenes Vorhaben, auf dem dritten Album ausschließlich Songs der beiden Vorgänger zu präsentieren, mit diesen meisterlichen Neuinterpretationen kann man es nur als überaus gelungen bezeichnen. Chapeau!

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