DAN REED NETWORK Dan Reed Network / Slam

Universal

Edelstoff

Das selbstbetitelte Debut erschien 1988 und setzte Maßstäbe in Sachen Funkrock, der damals gerade das große Ding war – eingängiger als LIVING COLOUR, erdiger als EXTREME und weißer als MOTHER’S FINEST hatten DAN REED NETWORK dazu auch einen richtig heißen Frontman, der während der 1990er “Steel Wheels/Urban Jungle”-Tour deutlich in Konkurrenz mit Mick Jagger als Rampensau und Sexsymbol trat. Als Support beim STONES-Konzert im Wiener Stadion nahmen DRN keine Gefangenen und für mich und viele andere war der sofortige Erwerb des Albums verpflichtend, das speziell mit “World Has A Heart Too, “Get To You”, “Ritual”, “Forget To Make Her Mine” und “Baby Don’t Fade” die Lade meines CD-Players für längere Zeit in Beschag nahm.

Gleichermaßen überzeugend fiel auch der Nachfolger “Slam” aus, für den kein Geringerer als CHIC-Mastermind Nile Rodgers als Producer fungierte: Der Titeltrack und “Make It Easy On You” waren Funkrock-Granaten unter dem Herrn, mit “Rainbow Child” und “Stronger Than Steel” gab es dazu Balladeskes vom Feinsten. 

Der dritte Streich “The Heat” bewies mit “Baby Now I” sowie einem geilen Cover von PINK FLOYD’S “Money” weiterhin Klasse, der Erfolg blieb jedoch weit hinter den Erwartungen und Dan Reed löste die Band bald darauf auf. Nach der völligen Abkehr vom Musik-Business tastete er sich 2008 als Solo-Künstler behutsam wieder zurück, spielte Unplugged-Gigs in kleinen Clubs (legendärer Auftritt im Wiener “Local”) und ist mittlerweile wieder mit den Ex-Kollegen unter der NETWORK-Flagge zugange.

Die beiden Frühwerke kommen nun als Neuauflage (“Slam” genau passend zum 30-jährigen Jubiläum), zwar mit identem Artwork und Tracklisting und keinerlei Bonustracks, dafür mit absolut exzeptionellem Remastering, das von Miles Showell in den Abbey Road Studios verabreicht wurde. Und was da aus den Songs rausgeholt werden konnte ist eine Wucht: Mega-fette Basslines, die Keyboards mit Effekten behübscht und dezent in den Vordergrund gerückt, den Gitarrenparts mächtigen “Cojones” verpasst und das Gesamt-Klangbild nach allen Regeln der Kunst optimiert. Neben den oben genannten Glanzstücken möge man z.B. “Baby Don’t Fade”, “Rock You All Night Long” oder “Cruise Together” zum direkten Vergleich mit den ursprünglichen Versionen heranziehen – tönt hammermäßig aus den Boxen, also den Verstärker hochdrehen und den Nachbarn mal was Gutes tun!

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