DEMON INCARNATE Leaves Of Zaqqum

Metalville

Mit einem Schuss Orientalik

 

Bei dieser Formation aus dem Saarland scheint Beständigkeit ein essenzielles Element zu sein. So hat sich, nach den ersten noch in eher unregelmäßigen Abständen aufgenommenen Demos, seit dem selbstbetitelten Debüt anno 2015 ein für die Band offenbar recht komfortabler Veröffentlichungsrhythmus von drei Jahren zwischen ihren Langeisen eingestellt.

Auf ihrem aktuellen Album setzt die Formation zudem erneut auf die Kooperation mit Charles Greywolf als Aufnahmeleiter, ein weiteres Indiz also dafür, dass man bestrebt war, soviel wie möglich beizubehalten. Das erweist sich für die Produktion definitiv als schlauer Schachzug, denn der gute Mann hat es, wie zuletzt auf "Key Of Solomon", geschafft, die Stärken des Fünfers in den Vordergrund zu rücken. Dieses Mal sogar noch ein wenig deutlicher, denn das nach "Zaqqum", einem verfluchten Baum aus dem Koran, benannte Album kommt den Zuhörer regelrecht einnehmend aus den Boxen.

Dennoch lassen sich, sämtlichen beibehaltenen Elementen zum Trotz, sehr wohl auch einige Veränderungen erkennen. Ausnahmslos positive übrigens, wobei vor allem die nunmehr noch offensichtlichere Vorliebe von DEMON INCARNATE für orientalische Melodien sehr viel zur Wirkung von "Leaves Of Zaqqum" ausmacht. Die konnten gewieft ins das Klangbild integriert werden und erweisen sich als fundamentale und überaus edle Aufwertung des bestehenden DEMON INCARNATE-Klang-Fundaments. Zu diesem zählt neben den irgendwo zwischen klassischem Doom und gediegenem Hard / Heavy Rock der traditionellen Machart angesiedelten Gitarrenriffs, nach wie vor die unter die Haut gehende Stimme von Frontdame Lisa Healey.

Mit ihrem, am ehesten an die frühere ALUNAH-Frontdame Sophie Day erinnernden, unaufgeregten und natürlichen Vortrag, setzt sie fesselnden Tracks wie dem tiefschürfenden 'Lunar Majestic', dem ähnlich wie das selbstbetitelte, 2018er WITCH MOUNTAIN-Album vereinnahmende 'The Liar's Tongue', oder dem von beschwörenden, von der Melodik her an MEZARKABUL/PENTAGRAM erinnernden 'Over The Under' das Sahnehäubchen auf. Empfehlenswertes Album!

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