FASTER PUSSYCAT Babylon – The Elektra Years 1987 – 1992

Cherry Red Records

Das Frühwerk der L.A.-Rocker in kompakter Form

Der Titel macht unmissverständlich klar, was auf den Interessenten mit dieser Box zukommt. Dazu wurden die ersten drei Studioalben der berühmt-berüchtigten US-Amerikaner sowie die 90er EP "Live And Rare" zusammengefasst. Die CDs kommen einzeln im Pappcover,mit den seinerzeitigen Artworks daher. Dadurch ist zwar die Schrift verdammt klein ausgefallen, da die Trackliste aber auch auf der Box selbst noch einmal abgedruckt ist, verursacht das Lesen zum Glück keine großartigen Probleme.

Den Großteil der Nummern hat man aber als Fan ohnehin noch im Gedächtnis, und selbst wenn man sich schon längere Zeit nicht mehr mit der Frühphase der Wegbegleiter von GUNS’N’ROSES, den L.A. GUNS und RATT beschäftigt hat, dürfte es beim Debüt "Faster Pussycat", auf dem unter anderem Sleaze-Klassiker wie 'Don’t Change That Song', 'Bathroom Wall', 'Cathouse' oder 'Babylon' enthalten waren, sofort klingen. Eigentlich ist es bis heute unverständlich, warum die Band damit nicht annähernd so erfolgreich werden konnte, wie der erwähnte "Wettbewerb".

Später lag es wohl daran, dass sich FASTER PUSSYCAT im Laufe der Zeit doch einigermaßen stilistisch veränderten. Schließlich war schon auf dem zweiten Dreher "Wake Me When It’s Over" ein gehörige Portion Härte zu vernehmen, die den jugendlich-rotzigen Sleaze und Glam-Charme des Erstlings substituierte. Die beiden Singles ‘House Of Pain’ und ‘Poison Ivy’ brachten dem Quintett seinerzeit zwar den kommerziell größten Erfolg ein, allerdings war es eben bereits 1989, und die gesamte L.A.-Szene hatte ihren Erfolgszenit bereits erreicht.

Die 1990 nachgereichte EP "Live And Rare" weiß zwar auch heute noch durch ihren rauen Charme zu gefallen, großartige Verkaufszahlen haben sich damals aber damit nicht mehr erzielen lassen. Insofern schade, denn retrospektiv betrachtet war die Energie der Darbietung des Fünfers schlicht mitreißend.

Das gelang FASTER PUSSYCAT mit "Whipped!" zwar auch noch, allerdings war die Truppe damit anno 1992 nur noch für eine eher überschaubare Masse an Fans von Interesse. Auch die Qualität der Songs hat im Laufe der Jahre nichts eingebüßt, dennoch konnten und können 'Nonstop To Nowhere', 'Madam Ruby’s Love Boutique' oder 'Maid In Wonderland' hinsichtlich des Hit-Charakters eben nicht mit jenen charmant-schmutzigen Sleaze Rock-Knallern mithalten, mit der die "Miezekatzen" auf ihrem Debüt begeistert haben. Dass sich die Band bald danach aufgelöst hat, dürfte jedoch weniger mit dem Business an sich zu tun gehabt haben, sondern eher darin begründet sein, dass der schon damals schwer von Industrial-Sounds beeindruckte Sänger Taime Downe fortan in dieser Richtung unterwegs sein wollte. Eine knappe Dekade später hat er es zwar auch wieder mit FASTER PUSSYCAT krachen lassen, an die Glanzzeiten der Frühzeit konnte die Formation seither aber nie wieder anknüpfen.

Generell lässt sich festhalten, dass "Babylon" als gelungenen Zusammenstellung zu betrachten ist, für die man jedoch ein wenig knausrig mit Bonus-Material umgegangen ist. So gibt es lediglich auf "Whipped!" vier Bonus-Songs zu hören, von denen die PUSSYCAT-Interpretation des später auch von MARILYN MANSON gecoverten 70er-Tracks 'You’re So Vain' (von Carly Simon) der wohl auffälligste ist. Dennoch eine coole Compliation einer leider bei uns seit jeher unterschätzen Band.

www.fasterpussycat.com

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