JAPAN Quiet Life

BMG

Späte Ehren

Die Veröffentlichung des dritten Album der South Londoner Artrocker stieß im September 1979 auf wenig Gegenliebe, weder bei Kritikern noch bei der potenziellen Käuferschicht. Aufgrund technischer Probleme bei der Fertigung erschien “Quiet Life” in UK noch dazu erst Anfang 1980, was ihm, neben THE CLASH’s “London Calling”, den zweifelhaften Ruhm verschaffte sowohl in den 70ern wie auch in 80ern erschienen zu sein. Die Band um die Kreativ-Achse David Sylvian/Mick Karn hatte zu diesem Zeitpunkt den Glam Rock Swagger gegen androgyne Coolness und Synth-Pop Modernismus getauscht und galten als Vorreiter der New Romantic-Bewegung.

Als Vorbote hatten JAPAN im April 1979 bereits die von Georgio Moroder produzierte Single “Life In Tokyo” geschickt, die keine Chartplatzierung einfuhr und die Zusammenarbeit mit dem Euro Disco-Impressario auch schon wieder beendete.

David Bowie’s Berlin-Periode warf hier deutlich einen langen Schatten, die musikalische Inspiration ist in Titeln wie “Fall In Love with Me”, Alien” und “Despair” unschwer auszumachen. Das polierte Electro-Lounge Cover des VELVET UNDERGROUND-Klassikers “All Tomorrow’s Parties” mag weiland als Sakrileg gegolten haben, heutzutage gesellt es sich mühelos zu den Avant-Rock Exkursionen der Herren Reed und Cale dazu. 

Das Teil kommt nun als Einzel-CD/LP mit einem brandneuen Abbey Road-Half Speed Remaster, die 1LP+3CD-Deluxe Version hat Extended/Alternate Mixes, B-Sides, Non Album-Tracks und die gesuchte “Life In Japan”-EP in petto.

Eine bravouröse Neuauflage, sollte man sich gönnen.

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