JOEL HOEKSTRA'S 13 Running Games

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Weit mehr als ein Projekt!

Als Gitarrist des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA konnte sich der US-Amerikaner zweifellos einen guten Ruf in der Szene erspielen, doch erst durch sein Engagement bei WHITESNAKE wurde er auch hierzulande bekannt. Erst dadurch wurde man nämlich auch auf seine drei Solo-Alben aufmerksam, die er zwischen 2000 und 2009 veröffentlichte.

2015 folgte mit "Dying To Live" dann das Erstlingswerk unter dem Banner JOEL HOEKSTRA'S 13, auf dem neben dem Gitarristen mit Tony Franklin am Bass, und Vinny Appice am Schlagzeug sowie mit Gastmusikern wie Derek Sherinian, ein mehr als nur prominentes Team beteiligt war. Das trifft selbstredend auch auf die beiden Sänger Russell Allen und Jeff Scott Soto zu, die sich darauf die Gesangspassagen geteilt haben. Doch nicht nur die Besetzung konnte überzeugen, die Scheibe wusste auch mit durch die Bank eingängigen Songs im klassischen Melodic/Hard Rock-Bereich zu gefallen.

Zwar ist damals viel Zeit vergangen, dennoch irrt jeder, der gemeint hat, damit hätte man im Hause Frontiers nicht mehr als ein kurzlebiges Projekt ins Leben gerufen, gewaltig. Das genannte Line-Up ist nämlich auch auf "Running Games" zu hören!

Der markanteste Unterschied liegt wohl darin, dass Jeff nur noch als Background-Sänger fungiert und Russell alleine hauptamtlich ins Mikro röhrt. Stilistisch hat sich dadurch logischerweise so gut wie nichts geändert, Joel lässt sein Arbeitsgerät einmal mehr in traditioneller Hard Rock-Manier erschallen, und auch die Songstrukturen sind als zeitlos-klassisch zu betrachten. Auffällig ist jedoch, dass sich Russell Allen bislang noch nie dermaßen deutlich an Ronnie James Dio orientiert hat. Zu seiner Stimmlage passt dieser Art Ausdruck generell gut, und auch den Arrangements kommt diese Performance zugute.

Der Sound kann zwar als zeitgemäß betrachtet werden, der Druck mit dem vor allem die Gitarre aus den Boxen gedonnert kommt, wirkt aber keineswegs übertrieben, oder gar künstlich. Im Gegenteil, man merkt dem Namensgeber und der Formation ihre "Schule" deutlich an, lediglich die typischen 80er "Ohohos" hätte man vielleicht ein wenig reduzieren können.

Ansonsten gibt es jedoch nicht viel zu meckern. Okay, die Hit-Quote hätte noch etwas üppiger ausfallen können, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau. Mit flotten Opener 'Finish Line', dem im Midtempo angelegten 'Hard To Say Goodbye', dem von mitreißenden Funk-Groove durchzogenen 'Reach The Sky' und der sich zum Abgeh-Rocker steigernden Power-Ballade 'Cried Enough For You' gibt es nämlich sehr wohl monströse Ohrwürmchen zu hören.

http://www.joelhoekstra.com/

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