Es kommt nicht wirklich überraschend dass KASABIAN auf ihrem siebenten Studioalbum “The Alchemist’s Euphoria” den kompletten Neustart proklamieren.
“I was down for the count needing healing / All the cuts in my heart they were bleeding” verkündet Sergio Pizzorno mit überzeugender Eindringlichkeit und einem gewissen Vibrato in der Stimme, das dem des MUSE-Chefs Matthew Bellamy nicht unähnlich ist.
Dass der Rauswurf des bisherigen Vokalisten Tom Meighan 2020 nicht ohne Turbulenzen verlaufen war und Narben hinterlassen hatte ist für die neu (wieder) gewonnene Intensität der Songs verantwortlich, wie sie seit den Anfangszeiten kaum mehr zu hören war. Auch ist ein Abrücken vom Breitwand-Stadion-Bombast hin zu subtileren, oft nahezu spirituellen Klängen zu verzeichenen wobei der nunmehrige Frontman, zuvor quasi gesangliche Zweitbesetzung, beachtlich über sich hinauswächst. “Scriptvre” kommt mit Trademark-Swagger und Hooklines nach Maß, im Gegenzug klingt Serge dann auf “Rocket Fuel” wie ein durchgeknallter Jack White. KASABIAN können aber auch veritable Ohrwürmer wie “Strictly Old School”, das sehr gefinkelt den kommerziellen Anflug konterkarrikiert …
Es ist nicht zu überhören dass Mr. Pizzorno die Zügel fest in Händen hält und das ist auch gut so, dermaßen authentisch und hinreißend hat die Band seit Ewigkeiten nicht mehr geklungen. Chapeau!