KEITH RELF All The Falling Angels

Repertoire Records

Das Vermächtnis eines vergessenen Sängers

Keith Relf war wohl das glückloseste Bandmitglied der YARDBIRDS – nachdem mit Jimmy Page auch der dritte Gitarrengott (in Richtung LED ZEPPELIN) verlustig ging war bei den britischen Blues Rock-Pionieren 1968 die Luft draußen. Gemeinsam mit seiner Schwester Jane gründete er die Artrock-Combo RENAISSANCE, der er nach den ersten beiden Alben und knapp vor dem internationalen Durchbruch den Rücken kehrte. Nach kurzer Produzenten-Tätigkeit mit STEAMHAMMER und MEDICINE HEAD trat Keith 1974 an der Spitze der “Supergroup” ARMAGEDDON wieder vor den Vorhang. Gitarrist Martin Pugh und Basser Louis Cennamo (bs) waren zuvor bei STEAMHAMMER zugange gewesen und Bobby Caldwell bei CAPTAIN BEYOND und Johnny Winter, das selbstbetitelte Debut kam über einen Achtungserfolg nicht hinaus und infolge interner Quereleien warf man bald darauf das Handtuch. Keith Relf starb 1976 im Alter von 33 Jahren an den Fogen eines Stromstoßes.

Ein Solo-Album hat der Mann zu Lebzeiten leider nicht geschafft, “All The Falling Angels” versammelt nun die Singles “Mr. Zero” (samt B-Side “Knowing”), “Shapes In My Mind” und “Together Now” / “All The Fallen Angels”, eine Handvoll Tracks des kurzlebigen Acoustic-Duos TOGETHER mit YARDBIRDS-Kumpel Jim McCarthy und dazu 11 bis dato unveröffentlichte Songs.

Die Aufnahmen zeigen Keith Relf 's stilistische Versatilität von gelinde düsteren Pop-Tunes und Mitsing-Radio-Hymen über psychedelische Kleinkunst bis hin zu visionären Electronic-Eskapaden auf dem neunminütigen “Sunbury Electronics Sequence”, die ebenso hier eindrucksvoll dokumentierte facettenreiche Gesangsperformance weist ihn als einen der herausragenden Vokalisten dieser Ära aus, ein Umstand der posthum kaum gewürdigt wurde.

Und das kann nun tunlichst nachgeholt werden! “All The Falling Angels” ist zweifellos ein must have für Genre-Afficionados, die 24 Tracks wurden von Eroc digital remastert.

http://keithrelf.com