KNIGHTRIOT Beware The Knight

Arkeyn Steel / Steel Gallery Records

Schlussendlich erfolgreich absolvierte Trüffelsuche

 

Mit dieser Veröffentlichung liefert das griechische Spezialitäten-Label erneut den Beweis, dass es mitunter einen gewaltigen Arbeitsaufwand benötigt, um an einst in überschaubaren Auflagen in Eigenregie aufgenommene Veröffentlichungen, überhaupt erst einmal heranzukommen, um diese neu auflegen zu können. Im Falle der ursprünglich aus Phoenix, Arizona stammenden, zunächst NYTRO genannten, später nach Kalifornien übersiedelten und fortan als KNIGHTRIOT agierenden Formation etwa, mussten die einst bei dieser Band aktiven, seit den späten 80ern jedoch aus dem Musikbusiness verschwundenen Brüder Danny und Jeffrey James regelrecht "ausgeforscht" werden, um das Thema überhaupt erst einmal angehen zu können.

Ohne den direkten Kontakt wäre es wohl unmöglich gewesen die Historie der Formation aufzuarbeiten. So existieren zwar Videos einer Reunionshow aus dem Jahr 2010 im Internet, über die tatsächliche Existenz der Band zu jenem Zeitpunkt, oder auch danach, ist aber nichts herauszufinden. Aber wie auch immer, Tatsache ist, dass sich die Mühe der involvierten griechischen "Trüffelsucher" einmal mehr gelohnt hat, denn die nun vorliegende Compilation "Beware The Knight" bietet einen wirklich umfassenden Überblick über die leider nur sehr kurze "offizielle" Existenz dieser Band.

Dazu trägt auch das Booklet bei, das eine ausführliche Bandbio ebenso beinhaltet wie jede Menge Fotomaterial. Herzstück von "Beware The Knight" sind aber logischerweise die drei, soundtechnisch restaurierten, erstmals auf CD verewigten Demos des Quartetts. Dass man bei der Songreihenfolge nicht chronologisch vorgegangen ist, irritiert zwar zunächst, erklärt sich aber von selbst. "Beware The Knight" war zwar eigentlich erst das zweite Demo in der Bandgeschichte, da jedoch nicht nur der Titel, sondern auch das Cover für diese Zusammenstellung erneut Verwendung fanden, wurde es eben kurzerhand zum Titelthema gemacht und als CD-Eröffnung verwendet.

Die sechs Tracks davon lassen sich allesamt dem melodischen, aber dennoch kraftvoll dargebotenen US Metal zuordnen, neben dem eröffnenden 'Bitterfeld (Hell On Earth)' sind es der Titelsong sowie die zwar gewöhnungsbedürftige, aber dennoch gelungene, weil ungemein druckvoll runtergebretterte Version des ZAGER & EVANS-Evergreens 'In The Year 2525', die herausragen.

Besonderes Augenmerk legte die Band schon auf diesem Demo auf seine Texte, die ebenfalls im Booklet abgedruckt wurden. Diese waren allesamt vom christlichen Glauben der Bandmitglieder beeinflusst, und dürften daher auch heute noch Fans von Szene-Ikonen wie BLOODGOOD oder SAINT auf KNIGHTRIOT aufmerksam machen. Das gilt selbstredend auch für die Tracks des anno 1987 aufgenommenen Debüt-Demos "Speak No Evil" sowie für die Songs von "Killing Time", mit dem sich KNIGHTRIOT 1992 mehr oder weniger sang- und klanglos wieder aus der Szene verabschiedeten.

Auf dem letztgenannten Demo war zwar eine gehörige Portion Prog/Power Metal zum Klangbild hinzugefügt worden, eine stilisitische Abkehr war aber dennoch nicht erfolgt. Nachzuhören unter anderem im Finale 'The Second Coming', das von den Strukturen her durchaus auch von Formation wie SANCTUARY hätte stammen können.

Jäger und Sammler schreitet hurtig zur Tat, denn die CD-Auflage ist limitiert, und nur den ersten 30 Exemplaren liegt ein Promo-Foto der Formation bei!

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