L.A. GUNS Renegades

Golden Robot Records / Soulfood

Rockt und rockt leider nicht wie das Original...

Da bei dieser Veröffentlichung Verwechslungen regelrecht vorprogrammiert sind, sei zunächst darauf hingewiesen, dass es sich hierbei nicht um die Formation rund um die seit geraumer Zeit wieder versöhnten und in den letzten Jahren erneut in trauter Eintracht losrockenden Tracii Guns und Phil Lewis handelt!

Wie bekannt sein dürfte, firmiert auch deren ehemaliger, wohl mehr als nur sprichwörtlicher "Mitstreiter" Steve Riley unter dem Banner L.A. GUNS und eben diese Band hat nun mit "Renegades" ein Langeisen veröffentlicht. Zusammen mit den ebenso schon länger zum Stamm des Unternehmens zählenden Kelly Nickels und Scott Griffin sowie dem aus Kanada stammenden, kurzzeitig für FASTER PUSSYCAT aktiven Sänger Kurt Frohlich hat der Drummer zehn Tracks aufgenommen, die von Grund auf durchaus in das Portfolio der Formation passen.

Allerdings kommt das Quartett nicht an die Leistung der direkten Konkurrenz heran, die mit "The Devil You Know" im letzten Jahr die Messlatte verdammt hochgelegt hat. Schlecht machen Steve und seine Truppe ihre Sache zwar auch nicht, doch so wirklich zwingend sind leider nur einige wenige Songs ausgefallen. Das an sich wäre nicht weiter problematisch, die Tatsache, dass die vier Recken jedoch offenbar die Mainstream-Tauglichkeit ihrer Tracks im Auge gehabt haben, dürfte selbst die auch dieser Formation wohlgesonnenen Fans ein wenig sauer aufstoßen.

Warum? Weil der Name L.A. GUNS eben nicht nur für locker-lässig intonierte Sleaze Rock-Sounds steht, sondern eben auch für eine entsprechend rohe und ungehobelte, dabei aber immerzu über jeden Zweifel erhabene Umsetzung dieser. Und genau auf eine solche wartet man auf "Renegades" vergeblich!

Statt auf die für diese Band seit jeher bekannten Attribute Rotz und Dreck, setzen Riley und Co. offenkundig auf eine eher punkig/poppige Darbietung und diese wurde obendrein auch klangtechnisch entsprechend sauber umgesetzt. Nichts gegen eingängige, mit pfiffigen Refrains ausgestattete Nummern wie 'Crawl', 'Well Oiled Machine' oder 'Don´t Wanna Know', die auf jeden Fall das Zeug dazu haben sich als Ohrwürmchen im Langzeitgedächtnis einzunisten, dermaßen glattgebügelt kommen aber selbst diese nicht zur entsprechenden Wirkung. Schade.


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