LAURA COX Trouble Comin

ear music / EDEL

Genre-Grenzen gelten hier gar nicht

“Do I Have Your Attention” heißt die erste Single-Auskoppelung von “Trouble Coming”, dem dritten Longplayer der englisch-französischen Musikerin. Und Aufmerksamkeit wurde ihr bereits 2006 zuteil als sie ihren eigenen Youtube-Channel lancierte, auf dem sie anfangs nur Coverversionen und Gitarren-Soli zum Besten gab. Zug um Zug lud sie dann auch eigene Songs rauf, auf denen sie ihre anfänglich Scheu überwand und neben der Gitarrenparts auch Vocals ablieferte.

Zeitsprung ins Jahr 2013: Laura konnte bereits auf mehrere Millionen Views und Follower verweisen, gründete die LAURA COX BAND und war in kürzester Zeit Fixstarterin im europäischen Blues-Szenario. Das Debüt-Album “Hard Blues Shot” (2017) bescherte ihr schon mal einen Achtungserfolg, “Burning Bright” (2019) begeisterte dann Fans und Kritiker gleichermaßen und der Nachfolger “Head Above The Water” (2023) kam dann mit deutlich rockiger Schräglage um die Ecke und etablierte sie als Shooting Star in einem mehrheitlich von Männern dominierten Genre.

Mit “Trouble Coming” legt Laura Cox nun ein definitives Meisterstück vor, sie läßt sich nicht mehr auf Genres festlegen und überspringt nonchalant und mühelos musikalische Grenzen ­– die gewohnte Erfolgsrezeptur mit Hard-, Southern- und Blues-Rock wird hier mit Pop-, Alternative- und sogar Punk-Ingredienzien verquickt und ergibt ein mitreißendes, hochexplosives Gesamtwerk, mit dem sie definitv keine Gefangenen nimmt.

Der Opener gibt mit deftigem Southern Flair und furioser Slide schon mal die Marschrichtung vor, mit “A Way Home” hält Laura den Fuß weiter fest am Gas und geht es dann erst auf dem darauffolgenden Titeltrack mit fesselndem Storytelling und überaus eingängiger Hookline etwas gediegener an. Auch “Inside The Storm” geizt nicht mit oberamtlichen Ohrwurm-Refrains, der gekonnt reduzierte Alt Rock-Track “What Do You Know” bietet Gelegenheit für eine besinnliche Atempause bevor’s mit “Dancing Round The Truth” unverschämt charmant poppig wird. Dieser Aspekt setzt sich mit wohl bemessenem Punk-Einschlag auf  “The Broken” fort und mit dem abschließenden “Strangers” stellt die Lady nachdrücklich unter Beweis, dass sie auch mit Modern Rock à la KINGS OF LEON keinerlei Berührungsängste hat.

Einziger Kritikpunkt ist die Tatsache, dass das Album mit rund 36 Minuten Spielzeit ziemlich kurz ausgefallen ist, ansonsten verdient “Trouble Coming” maximale Punkte. ‘Nuff said.

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