LIONHEART Second Nature

AOR Heaven / Soulfood

Welcome back, Gentlemen!

Nicht vom US-Hardcore-Geschwader ist hier die Rede, sondern von einer britischen Formation, die an sich bereits 1980 gegründet wurde bis 1986 existierte, danach jedoch erst einmal einen 30(!)-jährigen „Dornröschen-Schlaf" einlegte und erst im Vorjahr wieder aus der Versenkung auftauchte.

Genauer gesagt konnte man die alten Recken Dennis Stratton, Rocky Newton und Steve Mann, die damals wie heute das Herzstück der Formation ausmachen, für eine Show beim „Rockingham"-Festival gewinnen. Zusammen mit dem ehemaligen SHY / PHENOMENA-Sänger Lee Small und Ex-UFO / WILD HORSES-Drummer Clive Edwards legte das Dreigestirn dort aber nicht nur einen offenbar fulminanten Auftritt hin, das Quintett fasste bald darauf auch den Entschluss, LIONHEART längerfristig am Leben erhalten zu wollen.

Gute Sache, Männer! Dadurch kommen wir nämlich nun endlich in den Genuss den Nachfolger für das 1984 aufgelegte Debüt "Hot Tonight" hören zu können und dieser enthält genau das, was man von dieser Formation auch erwarten durfte. Durch die Bank melodisch angelegte Songs im Grenzbereich von Hard und Melodic Rock, denen die Handschrift der Musiker anzumerken ist. Nicht weiter verwunderlich daher, daß sich in den heftigeren Tracks so manche Gitarrenpassagen nach ganz frühen IRON MAIDEN anhören, während in eher gemäßigten Momenten auch die PRAYING MANTIS-Vergangenheit von Dennis nachzuvollziehen ist. Nicht minder häufig sind es auch MSG sowie UFO, die man als Referenz heranziehen darf, lediglich Lee klingt wesentlich rauer als bei seinen früheren Betätigungsfeldern.

So weit, so gut, so erwartet. Überraschungen gibt es aber dennoch, und zwar ausnahmslos positiver Natur. Unter anderem die amtlich rockende Interpretation des Chris DE BURGH-Klassikers "Don't Pay The Ferryman", die sich perfekt ins Geschehen einfügt. Oder die mit DEEP PURPLE-Schlagseite und NWOBHM-typischen Gitarren aus den Boxen donnernde Szene-Hommage "30 Years", die sich obendrein als absolut Hit-Kandidat entpuppt. Zwei solche haben sich LIONHEART auch noch für das Ende aufgespart. Zunächst gibt es mit der namensgebenden Hymne einen lässig-lockeren, flott bretternden Tritt in den Allerwertesten mit dem der Bandname nachhaltig in Erinnerung bleiben sollte, ehe das pompös intonierte "Reprise" zwar deutlich sanftmütiger, dafür aber noch eine Dosis intensiver aus den Boxen kommt und Lee bei den Zeilen „Rock’n‘Roll is gonna save you“ die Attitüde der Band inbrünstig darbietet. Gänsehaut pur!

http://www.lionheart-music.com

de-de.facebook.com/lionheartrock/