NICKY WILLIAM I Want To Feel It All

Rough Trade

Knapp und kompakt

Der 24-jährige schwedische Singer/Songwriter Nicky William legt mit “I Want To Feel It All” sein zweites Machwerk vor. Und er liebt es knapp und kompakt ­– während der Vorgänger  “Set Your Loved Ones Free” auf sieben Tracks noch seine Neigung zu eher traditionellen Folk-Klängen darbot, wird der Zuhörer hier auf den fünf Songs mit einem Bouquet stilistischer Vielfalt konfrontiert.

Während “I Fell In Love With Her” noch als klassischer Love Song durchgeht fasziniert der oft an Leonard Cohen gemahnende Gesangsvortrag ungemein, auch das darauffolgende “Feel It All” erweist sich als durchaus gefällig, wobei Nicky hier beachtliche Crooner-Qualitäten zum besten gibt. Klar, daß ein Titel namens “Pathetic Fuck” dann nicht in die selbe Kerbe schlagen kann – mit ziemlich schräger musikalischer Untermalung, irgendwo zwischen Kinderlied und Prog, bekommt man eine Art word-rap vorgesetzt, dessen Faszination sich zusehends aus der Monotonie schält. Ein flinker Genre-Switch mit Flöten und Hawaii-Gitarren auf dem schmachtenden “Pleasant To The Eye” und schon geht’s mit dem Loop-unterlegten “You Are Burning” in ein gediegenes Indie-Finale.

Ziemlich spannendes Teil, läßt einzig den Wunsch nach einem etwas opulenteren Nachfolger offen.

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