PANZERBALLETT Planet Z

Soulfood

Voll auf die Zwölf!

 

“Ja, was soll ich sagen, aus Sicht der Cockpit-Crew eine schwierige, wenn auch aussichtslose Situation” verkündet ein gewissser Wolf Wolff auf dem Intro zu “No One Is Flying The Plane” (quasi die einzige Stimme des Albums). Die Uptempo-Big Band Kaskaden, interpunktiert durch scharfe Gitarren-Riffs und abgedrehte Piano-Läufe, spiegeln diese scheinbar verzweifelte Situation wider, wenn man so möchte.

Als Besitzer von nunmehr drei PANZERBALLETT-Scheiben möchte ich mich mitnichten als Experte bezeichnen, bin aber im Rahmen dessen stetig fasziniert, verwundert und geschockt – nicht zwingend in dieser Reihenfolge – womit Mastermind Jan Zehrfeld jedesmal auf’s Neue auffährt. Der Vorgänger “X Mass Death Jazz”, das in der Tat etwas, oder besser, ziemlich andere Weihnachtsalbum, war definitiv schwer zu toppen und Drummer Sebastian hatte da die perkussive Messlatte extreme hoch gesetzt – was lag also näher als auf “Planet Z” anstatt einem gleich ein halbes Dutzend Weltklasse-Zeugler zum Einsatz kommen zu lassen. Und was der Gitarren-Majestro im Verbund mit Marco Minnemann, Virgil Donati (PLANET X), Morgan Agren (Frank Zappa), Gergo Borlai (TRIBAL TECH), Hannes Grossmann (BLOTTED SCIENCE) und Andy Lind hier so raushaut ist quasi “unerhört”.

Während “Prime Time” von der Avantgarde-Komponistin Nélinda Béjar als vergleichsweise überschaubares Fusion-Paradestück daherkommt, entpuppt sich “Mind Your Head” als Prog Rock-Schmankerl für gehobenen Anspruch. Richtig krass ist Herrn Zehrfelds Bearbeitung von Richards Wagners bekanntem Thema im “Walkürenritt”, das – Zitat Presse-Info – “metalltodestechnisch in Quintolen übersetzt wurde”. Wer auf “Alle meine Ändchen” die verquere Umsetzung des bekannten Kinderliedes vermutet irrt gewaltig, auch hier geht’s mit eine Mega-Bassline, gepaart mit Bläser- und Synth-Exkursionen, in die Vollen ...

Also, wie gehabt beleibe nichts für schlichte Gemüter. Helm auf, Gurt an und ab die Post!

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