PAVLOV’S DOG Wonderlust

Ruf Records

Forever Si(e)gfried

Auch dieses Cover-Artwork läßt nicht von ungefähr Erinnerungen an die Frühwerke “Pampered Menial” und “At The Sound Of The Bell” aufkommen: Mitte der Siebziger sorgten die herrausragende Falsett-Stimme von Frontman David Surkamp und der eigenständige, von Geige getragene Progressive Rock für Furore und Songs wie “Julia”, “Song Dance” und “Natchez Trance” für eine treue Anhängerschaft, die die Band auch ganze 50 Jahre später noch begleitet. Seitdem erfreute uns Meister Surkamp mit sporadischen Veröffentlichungen, die Musiker wurden über die Jahre durch junge Talente mit klassischer Ausbildung ersetzt  - die famose Gitarrenabeit von Amanda McCoy und die beseelte Performance der Geigerin Abbie Steiling zählte zu den Highlights beim legendären Konzert 2009 in der ((szene wien)).

Während mitterweile Phil King für die feinsinnigen Gitarrenparts verantwortlich zeichnet und Steve Bunk an den Kesseln sitzt sind mit David’s Gattin und Sangespartnerin Sarah Surkamp, dem Ehepaar Abbie uund Rick Steiling (bs) sowie dem kongenialen Keyboard-Majestro Mark Maher altgediente, eingeschworene musikalische Kollaborateur:innen mit von der Partie, die gemeinsam mit den Bandchef den Sound von PAVLOV’S DOG in den vergangenen Jahren nachhaltig geprägt haben.

Dass David sich mittlerweile von den ganz hohem Gesangspassagen distanziert kommt richtig gut rüber, seine Stimme verströmt nun eine angenehme, vertraute Wärme, die sich im Groß der Songs widerspiegelt. Der Opener “Anyway There’s Snows” kann gleich mal mit dezenter Sing Along-Charakteristik aufwarten, ähnliches lässt sich auch von der Single-Auskoppelung, dem luftig-leichten “Jet Black Cadillac” behaupten, das dank Abbie’s beseelter Geigenklänge zur Hymne heranwächst. Auf der tiefgründigen, melancholischen Ballade “Another Blood Moon” liefert David Surkamp seine mit Abstand packendeste Gesangsperformace ab, erneut akzentuiert von geradezu hypnotischen Streicher-Passagen, “Solid Water, Liquid Sky” verströmt dann wonnigliches 70ies-Flair bevor dem vielziterten Siegfried (Siegfried Carver, Geiger der Urbesetzung) mit dem famosen Instrumetal “Calling Sigfried” einmal mehr gehuldigt wird. Und wie gewohnt kommen selbstverständlich auch auch die Rock-Fans auf ihre Kosten: “Can’t Stop The Hurt” kommt mit deftigem Riff und treibendem Groove daher und mit “Canadian Rain” haben PAVLOV’S DOG ein veritables Prog-Bravourstück mit gekonnten Tempi-Spüngen, Keyboard-Eskapaden und einem völlig losgelösten Bass-Solo aus dem Ärmel gezaubert.

PAVLOV’S DOG mögen nicht jedermanns Sache sein, aber wer auf großartigen und vor allem zeitlosen Progressive Rock steht kommt an diesem Longplayer definitv nicht vorbei!

www.davidsurkamp.com