PETER FRENCH Ducks In Flight

Repertoire Records

Von Unglücksraben und Flugenten

Obwohl mit einer Traumstimme gesegnet war Peter French’s Karriereweg mit absolut üblem Timing gepflastert: Bei Leafhound, die zuvor als Black Cat Bones firmierten, waren vor seinem Einstieg Paul Kossoff und Simon Kirke in Richtung Free abgewandert und Paul’s Nachfolger Rod Price zog es bald darauf zu den späteren Stadion-Bluesrockern Foghat. Das Album “Growers Of Mushroom” genießt zwar bis heute Kultstatus, trotzdem wanderte Peter weiter zu den angesagten Progressiv-Rockern Atomic Rooster, die er nach dem famosen “In Hearing Of” dann auch schon wieder in Richtung USA verließ, um bei Cactus einzusteigen.

Leider war “’Ot ‘N’ Sweaty” quasi deren Schwanengesang und Peter wieder auf dem Weg nach Europa, um bei den deutschen Paraderockeren Randy Pie das Mikro zu schwingen, die wiederum nach dem gemeinsamen “Fast Forward” das Handtuch warfen. 1978 beschloß Mr. French ab sofort unter eigener Flagge zu segeln und legte mit “Ducks In Flight” ein grandioses Debut hin, das sich schon allein ob der Mitstreiter hätte gut verkaufen müssen – neben Thin Lizzy-Klampfer Brian Robertson, Kenney Jones von den (Small) Faces, Mickey Moody, Dave Markee und Tim Hinkley war mit u.a. Raphael Ravenscroft und Peter Wingfield die Crème der britischen Studio-Szene mit von der Partie.

Und auch das Songmaterial spielte alle Stückerln, die man Ende der 70er hören wollte: “Slipped And Stumbled”, “Gimme Your Love”, “Shame Shame” und “Hold Me Take Me” waren g’standene Rocker mit Hook-Prädikat, mit “Same Old Questions” und “Without you” kamen die Balladen-Freunde auf ihre Kosten und  “Goodbye Jesse” hatte distinktiven Vaudeville/Cockney-Charm zu bieten, dazu omnipräsent die beseelten Reibeisen-Vocals, die den oftmals geäußerten Vergleich mit Rod The Mod ad absurdum führten. “The great lost album”, jetzt remastered und mit umfangreichen Linernotes versehen – essentiell für Genre-Afficionados!

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