POPA CHUBBY Emotional Gangster

Dixiefrog Records / Bertus

Wenn nur alle "Gangster" so ympathisch

Der 62-jährige zählt seit einigen Jahren schon zu den großen Namen des zeitgenössischen Blues. Das zu Recht, denn der aus NYC stammende Kerl legt ein bemerkenswertes Arbeitspensum an den Tag, und veröffentlicht in regelmäßigen Abständen neues Material, wodurch sein Name quasi immerzu präsent ist.

Dass er sich obendrein an keinerlei stilistische Grenzen oder Limitierungen hält, und seine Veröffentlichungen von einem immensen Abwechslungsreichtum geprägt sind, hat sich längst herumgesprochen, und ihn nicht nur für Blues-Puristen interessant gemacht. Natürlich ist der traditionelle Blues aber immer noch die Basis seines Schaffens. Dessen ist er sich nicht nur bewusst, er zollt den Meistern in Form von lässigen Versionen von ‚Dust My Broom‘ und ‚Hoochie Coochie Man‘ auch entsprechend Tribut.

Seine Eigenkompositionen ragen aber erneut ein Stück weit über den Genre-Tellerrand hinaus. So geht es etwa mit dem Opener ‚Tonight I`m Gonna Be The Man‘ in gepflegter ZZ TOP-Manier los, während ‚Equal Opportunity‘ als eher gen Mainstream gebürsteter, radiotauglicher, Classic Rock-Track aus den Boxen kommt. Mit ‚Fly Away‘ hat der gute Mann auch eine emotionsgeladene Ballade am Stück, und im abschließenden ‚Master IP‘ verzichtet er auf Gesang, und überlässt stattdessen seinem wunderbar heulenden Arbeitsgerät das Spotlight.

Seine Gitarre ist logischerweise auch über weite Strecken das dominierende Instrument, sie wird jedoch immer wieder von einer wohldosiert eingesetzten Hammondorgel unterstützt. Dadurch hat „Emotional Gangster“ auch eine gehörige Dosis 70er Jahre-Flair verabreicht bekommen, das gut zum ausnahmslos positive Vibes versprühenden Gesamterscheinungsbild des auf dem Cover sympathisch-drollig dreinblickenden Hünen passt. Einen nicht unerheblichen Beitrag zu diesem variantenreichen, kurzweiligen Album leistet aber auch Jason Ricci, der mit seiner Blues-Harp das hymnische ‚New Way Of Walking‘ und ‚Best For Last‘ zu veredeln weiß.

Kurzum, eine feine Sache, die mit dem tiefschürfenden ‚Why You Wanna Make War‘ seinen emotionalen (und leider immer noch tagesaktuellen) Höhepunkt erreicht.

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