PRETTY BOY FLOYD Public Enemies

Frontiers s.r.l. / Soulfood

It's Party-Time!

Zwar deutete sich bereits 1989, als diese Jungs aus Hollywood mit "Leather Boyz With Electric Toyz" eben erst debütieren, ein gewisser Sinneswandel in der Szene an, dennoch blieb PRETTY BOY FLOYD zumindest ein Zeitraum von gut zwei Jahren um zu beweisen, dass man nicht nur mit der Haarspray-Dose perfekt umzugehen wusste, sondern durchaus auch mit Instrumenten.

Womit die Truppe schlussendlich wirklich beeindrucken konnte, weiß man zwar nicht mehr so genau, Tatsache aber ist, dass von besagtem Dreher – auch dank MTV, wo die Videos der Kalifornier in Dauerrotation gespielt wurden – mehr als ein halbe Million Einheiten abgesetzt wurden. Das war‘s dann aber auch, denn mit der aufkommenden Grunge-Welle ebbte auch das Interesse an PRETTY BOY FLOYD entsprechend ab, weshalb die Band 1991 ihre Auflösung bekannt gab.

Erst 1998 kam es zur Wiederbelebung des Unternehmens, erfolgreich war PRETTY BOY FLOYD aber nicht mehr wirklich, auch wenn die Comeback-Scheibe "Porn Stars" zumindest in einschlägigen Fan-Kreisen auf reges Interesse stoßen konnte, enthielt das Teil neben diversen Neuaufnahme von Debüt-Tracks auch Auszüge eines im Endeffekt bis heute niemals offiziell aufgelegten zweiten Drehers.

Auf jeden Fall aber schaffte man es damit einigermaßen im Gespräch zu bleiben und zudem konnte man sich offenbar auch gehörig motivieren. Nicht zuletzt deshalb hat der aus Kristy Majors (guit., bass), Steve Summers (voc.) und Chad Stewart (dr.) bestehende Kern von PRETTY BOY FLOYD nun auch ein neues Album anzubieten, das auf Anhieb an die "haarigste" Phase der erwähnten Genres denken lässt und auch klangtechnisch wie direkt einer Zeitmaschine entsprungen klingt.

So weit, so gut. Ob sich damit jedoch anno 2017 mehr als ein Blumentopf gewinnen lassen wird? Keine Ahnung. Durchaus möglich aber, dass es der Formation in die Karten spielt, dass Sleaze und Glam Rock seit geraumer Zeit wieder einigermaßen respektiert werden. Alles andere bleibt erst einmal abzuwarten.

Unter anderem, ob PRETTY BOY FLOYD tatsächlich ein Wörtchen mitzureden haben werden, wenn es darum geht, den seit dem Ende von MÖTLEY CRÜE (bezeichnenderweise erinnert die Stimme von Steve Summers mehr denn je an jene von Vince Neil) immer noch verwaisten Thron einnehmen zu können. Im Vergleich zu deren Werken klingt die Musik auf "Public Enemies" jedenfalls wesentlich seichter, poppiger und bei weitem nicht so zwingend. Daran ändert weder das Band-Logo im MAIDEN-Stil etwas, noch, dass man in manchen Momenten daran denken muss, dass "Public Enemies" wohl ähnlich klingen würde, wenn sich die jungen POISON mit den TIGERTAILZ zum Jammen verabredet hätten.

Aber keine Bange, zum Mitmachen und als Schönwetter-Party-Sound für den nächsten (Festival-?)Sommer taugt das neue Album dieser Hollywood-Boys auf jeden Fall (und das selbstverständlich auch für inzwischen nicht mehr ganz so kopfbehaarte Zeitgenossen.....) Oh Yeah!

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