REACH Der dritte Versuch

Beim berühmt-berüchtigten dritten Album sind nun auch REACH angekommen. Das Trio konnte sich mit seinen ersten beiden Alben bereits einen ganz guten Namen machen, mit dem aktuellen Dreher "The Promise Of A Life" (Icons Creating Evil Art/Rough Trade) sollte sich der Bekanntheitsgrad der Schweden aber noch einmal gewaltig steigern.

Schließlich haben die Burschen erhöhtes Augenmerk auf Hooks und zwingende Momente gelegt. Erneut aber auch prominente Unterstützung bekommen, wie uns Sänger Ludvig Turner wissen hat lassen:

Euer jüngstes "Baby" überrascht mit einem erhöhten Anteil an Eingängigkeit und Hit-Potential, ebenso aber auch mit einer vergleichsweise düsteren Atmosphäre. War das geplant?

Da uns vom letzten Album vor allem "Nightmare" und "Shame" bei Konzerten den meisten Spaß bereitet, und die lautesten Reaktionen hervorgerufen haben, beschlossen wir uns für unser nächstes Album eben ein klein wenig daran zu orientieren. Da wir abermals mit Jona Tree von H.E.A.T. zusammenarbeiten durften, kam logischerweise aber auch noch viel Input von ihm dazu. Der Kerl ist in jeder Weise eine Genie! Er versteht nicht nur viel vom Songwriting, er weiß einer Band auch als Produzent weiterzuhelfen. Unter anderem hat er uns mehrfach vorgeführt, wie man zunächst noch unauffällige Passagen hervorhebt und optimal zur Geltung bringt. Die Arbeit mit ihm hat uns auch ziemlich beflügelt, dadurch hatten wir im Endeffekt so an die 20 Songs zur Verfügung zur Auswahl. Die haben wir demokratisch getroffen, die übrig gebliebenen Tracks hätten sich aber allesamt auch eine Veröffentlichung verdient.

Vielleicht erscheint dadurch euer vierter Dreher in einem kürzeren Zeitabstand als in den für Euch üblichen drei Jahren.

Kann gut sein. Allerdings hatten wir bislang noch nie wirklich Stress um irgendetwas abzuliefern. Deshalb nehmen wir uns auch genau die Zeit, die es braucht. Für das Schreiben der Songs selbst, benötigen wir meist nur so anderthalb Jahre. Die Produktion und Fertigstellung sind aber eben auch nicht über Nacht erledigt. Da wir nahezu permanent am Tüfteln von Songs sind, mangelt es uns nicht an Material. Allerdings haben wir beim Komponieren nicht immer das in Arbeit befindliche Album im Fokus. Uns reicht es, wenn ein Song zu uns als Band passt.

Die Texte waren bei Euch noch nie "Beiwerk", sondern regten zumindest zum Nachdenken an. Welche Bedeutung gebt ihr ihnen?

Schön, dass man das überhaupt wahrnimmt! Ich habe für unsere neuen Songs jedenfalls noch mehr Zeit dafür investiert. Ich muss immer erst in die Musik eintauchen, um das mir im Kopf herumschwirrende Thema in Worten festhalten zu können. Die Richtung, in der Text geht, ist auch von der Atmosphäre der jeweiligen Nummer abhängig. Wenn ein Song von Beginn an dramatisch klingt, braucht es eben auch einen entsprechenden Text. Inspirationen dafür gibt der Alltag genügend her, irgendwelche Fantasy-Stories sind dagegen nicht mein Ding.

Das merkt man auch am Cover, das von jeglichen Klischees meilenweit entfernt ist und einen eher philosophischen Eindruck macht. Wer hat es entworfen?

Vagelis Petikas, ein griechischer Künstler, der schon einige feine Cover gestaltet hat. Ich mag seine Arbeit, und auch seine Art, denn die Zusammenarbeit war unkompliziert.

Hatte denn unser "neuer Alltag" Einfluss auf die Scheibe?

Nein, zu Glück nicht. Wir hatten gutes Timing und waren im Prinzip in jener Woche im letzten März mit den Aufnahmen fertig, als die Pandemie so richtig losbrach. Die Veröffentlichung musste zwar ebenso mehrfach verschoben werden, wie unsere Tournee mit H.E.A.T., ansonsten ist die Geschichte bislang an uns aber zum Glück vorübergezogen.

 

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