SANTANA Africa Speaks

Universal

Eine Liebeserklärung

SANTANA begründeten ihre Karriere vor einem halben Jahrhundert mit dem legendären Auftritt auf dem Woodstock Festival und ihrer entfesselten Version von “Jingo”, geschrieben vom nigerianischen Percussionisten Babatunde Olatunij. Das 25. Studioalbum ist nun Carlos’ Liebeserklärung an den afrikanischen Kontinent – zwar klingt “Africa Speaks” mit feurigen Gitarrenläufen und den besselten Vocals von Sängerin Buika unmißverständlich nach SANTANA, mit perkussiver Omnipräsenz und der Loslösung von gewohnten Strukturen ist’s jedoch ein von Anbeginn spannender Trip in ein teils neues Klanguniversum.

Auf dem Titeltrack läßt uns Carlos “all and everything was conceived here in Africa, the cradle of civilization” wissen und zelebriert gemeinsam mit Buika, seiner trommelnden Gemahlin Cindy Blackman und dem Perkussionisten Karl Perazzo Spannungsauf in nahzu Hitchcock’schen Dimensionen.

Mit Ausnahme von “Breaking Down The Door”, einer swingenden Adaption von Manu Chao’s “Abatina” und “Los Invisibles”, das auf “Barra Barra” von Steve Hillage (von dessen Zusammenarbeit mit dem alegerischen Künstler Rachid Taha) basiert, stammen alle Songs aus des Meisters Feder und neben Buika’s Gesang ist seine Gitarre die bestimmende Komponente auf dem Longplayer. “Oya Este Mi Canto” eröffnet mit Markenzeichen-Akkorden und gipfelt in einem Wah-Wah-Furioso, auf “Paraisos Quemados”, ein Uptempo-Enkel des Instrumentals “Aquamarine” von 1979, wird neben perlenden Solo-Läufen auch traditionelle Interaktion mit David K. Matthews’ Hammond-Passagen dargeboten und das neunminütige “Blue Skies” kommt eingangs in jazziger Free Form einher um sukzessive in ein Fuzz-Rock-Monster zu transformieren.

Vor 50 Jahren blieb den Hippies auf Max Yasgur’s Farm ob der SANTANA-Performance der Mund offen stehen, selbiges kann durchaus auch nach eingehendem Genuss von “Africa Speaks” passieren. Chapeau!

http://santana.com