SHARK ISLAND Bloodline

SAOL

Unerwartete Rückkehr

Auch wenn diese Formation 2006 mit "Gathering Of The Faithful" ein durchaus respektables Album vorlegte, dürften diese Herrschaften aus den US Of A in erster Linie durch ihre in den späten 80er Jahren aufgelegten Scheiben "S’Cool Bus" und "Law Of The Order" in Erinnerung sein. Wenn überhaupt, denn die von Sänger Richard Black bereits 1979 als SHARKS gegründete Band konnte sich zwar im heimatlichen L.A. sehr schnell einen guten Namen machen, auf internationaler Ebene dagegen blieben SHARK ISLAND im direkten Vergleich zu diversen anderen L.A.-Hard Rockern eine verhältnismäßig kleine Nummer.

Daran konnte auch das erwähnte Comeback-Album nicht viel ändern, und selbst, dass es die Truppe vor einigen Jahren erst für einige Shows nach Europa verschlug, wurde nur wenig beachtet. Egal, mit "Bloodline" versucht Bandoberhaupt Black (der übrigens 1991 am legendären, einzigen Album der All-Star-Truppe CONTRABAND beteiligt war) das Unternehmen SHARK ISLAND wieder zu etablieren. Dafür konnte er neben seinem ehemaligen Drummer Christian Heilmann und dem kroatischen Shredder Damir Simic auch Alex Kane als Gitarristen engagieren, der auch für die überaus gelungene, druckvolle Produktion verantwortlich ist.

Für die digitale Veröffentlichung der elf Songs hat die Formation den 11.11.2019 gewählt, schließlich galt es an diesem Tag das 40-jährige Gründungsjubiläum zu zelebrieren. Nette Idee, allerdings sollte man von "Bloodline" weder Sentimentalitäten, noch einen "Retro-Aspekt“ erwarten, auch wenn dieser dem Anlass durchaus gebühren würde.

Nichts davon, das Material klingt frisch, wurde produktionstechnisch zeitgemäß festgehalten und entpuppt sich als wahre Hook-Fundgrube. Allein der lässig rockende Opener 'Make A Move' macht klar, dass hier eine Formation am Werk ist, die es offenbar noch einmal wissen will. Und spätestens mit dem Ohrwurm 'Fire In The House' steht fest, dass SHARK ISLAND sehr wohl noch relevant sind. Die Interpretation des DEPECHE MODE-Tracks 'Policy Of Truth' lässt obendrein das Fingerspitzengefühl der Musiker im Umgang mit Fremdmaterial erkennen. Die Version der US-Rocker ist nämlich ein echter Hammer geworden!

Auch an Abwechslungsreichstem mangelt es nicht, gibt es doch klassisch-romantische, gefühlsbetonte Tracks ('When She Cries) ebenso zu vernehmen, wie mitreißend groovende "Up-Ro-Date"-Rock-Nummern ('7 Tears' - mit SIXX A.M.-Schlagseite) und eher straighte Hard Rock-Tracks in Machart der „alten Schule“ ('Rocks On The Rocks' könnte durchaus auch von den L.A.GUNS stammen).

Kurzum, ein wirklich gelungenes Comeback-Album von SHARK ISLAND, deren Rückkehr in dieser Form nicht unbedingt zu erwarten war!

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