Die im Vorfeld der Veröffentlichung von Tom Angelripper zu vernehmenden Aussagen, er wäre des Tourlebens müde geworden, und SODOM würde deshalb in absehbarer Zeit nicht mehr ganz so häufig auf den Bühnen dieser Welt zu sehen sein, sind absolut nachvollziehbar. Schließlich hat er das Unternehmen vor mittlerweile 43 Jahren aus der Taufe gehoben, durch alle Höhen und Tiefen gelenkt, und dabei weder die Band noch sich selbst geschont. Von daher wäre es durchaus verständlich, würde der gute Mann demnächst eine längere Pause einlegen wollen. Sogar eine von unabsehbarem Ende könnte man verstehen.
Womit wir beim eigentlichen Thema wären: „The Arsonist“. Das Quartett hat auf Studiodreher Nummero 17 einmal mehr alle Register gezogen, und kredenzt ein keineswegs altbacken klingendes, aber dennoch ganz im Stile der „alten Schule“ eingespieltes, brachial aus den Boxen donnerndes Album. Die Truppe sorgt für viel Abwechslung, vergisst aber zu keiner Sekunde, was Fans von SODOM hören wollen. Das bedeutet, dass sämtliche Trademarks enthalten sind. Sprich, die Gitarren einmal mehr amtlich Druck erzeugen und auch die Rhythmus-Fraktion alles gibt. Ob man das nun überschwänglich goutiert, oder doch nur als erwart- oder vorhersehbar deklariert, bleibt jedem selbst überlassen.
Dass die Band ihrem unvergessenen Langzeit-Schlagzeuger mit ‚Witchhunter‘ eine Nummer (die für mich neben ‚Battle Of Harvest Moon‘, ‚Sane Insanity' und ‚Twilight Void‘ mit zu den Album-Highlights zählt) widmet, bringt nicht nur Sympathiepunkte, sondern stellt obendrein auch unter Beweis, dass gegenseitiger Respekt und Zusammenhalt tatsächlich noch existieren. In Zeiten wie diesen leider keine Selbstverständlichkeit mehr!
„The Arsonist“ ist meiner bescheidenen Meinung nach ein in Summe grundsolides Album geworden, dass allen Fans der Band zusagen wird. Und zudem eines, dass auch einen respektablen Schwanengesang darstellen würde, sollte Tom doch tatsächlich die unfassbare Entscheidung treffen, die Musik aufzugeben.
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