STING My Song

Universal

Greatest Hits einmal anders

Nein, es geht hier nicht um “Sing Meinen Song” sondern vielmehr um “Sting singt seine Songs, aber etwas anders”. Gordon Sumner lässt uns wissen: “This is my life in songs. Some of them reconstructed, some of them refitted, some of the reframed, all of them with a contemporary focus.”

Soweit so gut. Dass der Mann uns im Laufe seiner rund vier Dekaden umfassenden Karriere eine beträchtliche Anzahl musikalischer Meilensteine beschert hat steht wohl außer Frage, inwieweit diese einer Runderneuerung bedurften gilt es zu überprüfen.

Songs aus der POLICE-Ära sind hier bunt vermischt mit Solo-Werken, so beginnt es mit “Brand New Day”, das zwar punkto Instrumentierung und Aufnahmequalität überaus gefällig behübscht wurde, aber sonst sehr ans Original angelehnt erscheint. Auch “Desert Rose” wurde gleichermaßen behutsam überarbeitet, der Disco-Beat von “If You Love Somebody Set Them Free” wirkt hingegen besonders beim Intro äußerst irritierend und verwässert in weiterer Folge die ursprüngliche Leichtigkeit dieses Hits. “Every Breath You Take” kehrt dann wieder ziemlich zu den allseits gewohnten Strukturen zurück, während der “Demolition Man” mit unerwartetem Ungestüm die Ur-Version defintiv in den Schatten stellt. Ähnliches lässt sich auch von “I Can’t Stand Losing You” und “So Lonely” (cooles Gitarrensolo von Jerry Fuentes) behaupten und auch die Schmeichler “Fields Of Gold” und “Shape Of My Heart” profitieren von akzentuiertem Beat , auf “Fragile” lässt Sting anhand bezaubernder Percussion-Sprenkel die Sterne funkeln. Und da wäre natürlich noch “Message In A Bottle” – leider hier ziemlich glattgebügelt, wodurch die seinerzeitge street-credibility flöten geht, dem lässigen Groove von “An Englishman in New York” hat man hingegen noch eine Quentchen mehr Swing verordnet und die auch hier ganz sparsam eingesetzten Effekte veredeln diesen Klassiker noch ein wenig mehr.

Zum Abschluß gibt’s noch “Roxanne” in der Live-Fassung vom 2017er Konzert im Pariser Olympia, als Zuckerguß kann die Deluxe Edition mit vier weiteren Songs – “Synchronity II”, “Next To You” (Tempo-reduziert und rockig),“Spirits In The Material World” und “Fragile” – von dieser Show aufwarten.

Alles in allem kann man die “Reconstruction”, das “Reframing” der als durchaus gelungen bezeichnen. Riskiert mal selbst ein Ohr!

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https://www.youtube.com/watch?v=7jPFdg4CNss