Das ursprünglich vom schwedischen Tastenzauberer Jörgen Schelander (der sich vor einer Dekade mit der offenbar leider nicht mehr (oder doch?) existierenden Power/Prog-Metal-Truppe ASTRAKHAN einen Namen machen konnte und zuletzt eine durch ganz Schweden führende Produktion von „Jesus Christ Superstar“ musikalisch begleitete) während der Pandemie als Solo-Projekt ins Leben gerufene Unternehmen hat sich zu einer „echten“ Band entwickelt. Das ist nicht zuletzt auch daran erkennbar, dass der auf dem 2022 aufgelegten, selbstbetitelten Debütalbum noch in großen Lettern als Zusatz vermerkte Satz „According To Jörgen Schelander“ vom Artwork entfernt wurde. Da auch das Line-Up nahezu ident mit jenem ist, das auf besagtem Erstling zu hören war, scheint der Plan des Keyboarders und Hammond-Organisten generell aufgegangen zu sein.
Dieser umfasste in erster Linie ein weiteres zeitloses Classic Rock-Album, ganz im Stile der „alten Meister“ (von denen er sich ja auch den Bandnamen ausgeborgt hat) zu veröffentlichen. Das ist dem Routinier an den Tasten nicht nur einigermaßen gelungen, sondern erweist sich von Beginn an als mitreißendes Teil. Das liegt logischerweise an den fokussiert und gut strukturiert angelegten zehn Songs von „Blind Leading The Blind“ ebenso, wie an der Umsetzung der Tracks der aktuellen Besetzung. Die blieb, wie schon erwähnt, Jörgen treu, lediglich am Mikro musste er sich um Ersatz für den zuletzt wieder bei SARAYASIGN aktiven und offenbar auch ausgelasteten Stefan Nykvist bemühen.
Mit dem in den letzten Jahren nicht mehr allzu häufig auf Tonträgern zu hörenden Matti Alfonzetti (der uns in den 90er Jahren als Frontmann von JAGGED EDGE und SKINDTRADE ebenso Freude bereite, wie zuletzt bei der leider nur sehr kurzlebigen Formation ROAD TO RUIN und danach an der Seite von Johan Kihlberg bei IMPERA) hat Jörgen definitiv einen Glücksgriff getätigt. Der trockene und ausdrucksstarke Vortrag passt nämlich ganz vorzüglich zu den großteils furios intonierten Songs, die von Jörgens feuriger Hammondorgel ebenso getragen werden wie von der ganz offenkundig schwer von Ritchie Blackmore inspirierten Sechssaitigen von Håkan Nilsson.
Kurzum, „Blind Leading The Blind“ ist in der Tat ein gelungenes Classic / Hard Rock-Album geworden, das nicht nur den Initiator bestätigen, sondern darüber hinaus auch die Fans zufriedenstellen wird. Und da ein Bandname wie SWEET FREEDOM zu ansprechender Arbeit verpflichtet, sei der Formation attestiert, auch diesem gerecht geworden zu sein!
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