VICIOUS RUMORS

Ein sensationelles Bewerbungsvideo!

Es gibt nur wenige Bands, bei denen man sich als Fan keinerlei Sorgen über deren Status machen muss, selbst wenn mal fünf Jahre zwischen zwei Veröffentlichungen liegen. Zu diesen „Sorglos-Paketen“ muss definitiv die US-Metal-Institution VICIOUS RUMORS gezählt werden. Zum einen, weil die Formation rund um Geoff Thorpe seit Jahrzehnten feines Material liefert und sich längst als verlässliche Szene-Konstante etabliert hat. Und zum anderen, weil der Fünfer auch ohne aktuelles Album immer wieder gerne auf Tournee geht. So auch zuletzt, als man zwar knapp 60 Monate seit der letzten Veröffentlichung »Celebration Day« vergehen hat lassen, aber dennoch gut 150 Gigs in dieser Zeit gespielt hat. Ein Ende dieser ambitionierten Herangehensweise und Fannähe ist logischerweise nicht zu erwarten. Nicht zuletzt, weil das demnächst zur Veröffentlichung anstehende »The Devil’s Asylum« (Steamhammer/SPV) einmal mehr jede Menge Song-Granaten beinhaltet, die regelrecht nach einer Umsetzung auf der Bühne verlangen.

Alles wie gehabt, ist man geneigt zu sagen. Das jedoch stimmt nicht ganz. Geoff musste nämlich wieder einmal einen neuen Sänger ins Line-Up holen. Einen besonderen Typen, wie uns der Haudegen wissen hat lassen, als er unserer Zoom-Einladung von seiner bayrischen Wahlheimat aus Folge leistete:

Ich durfte »The Devil’s Asylum« bereits hören und bin ziemlich angetan davon. Vor allem die kraftvolle Gesangsperformance kann sich hören lassen.

Geoff, wie bist Du mit Chalice, wie sich der Kerl nennt, eigentlich in Kontakt gekommen?

Danke für das Lob. Ich hatte gehofft, dass seine Stimme den Fans ebenso gefällt wie mir. Bei seiner Live-Premiere war er zwar ein wenig nervös, doch das hat sich mittlerweile gelegt. Bei den Aufnahmen zum Album hat er dann einen dermaßen guten Job geliefert, dass ich für zukünftige Aktivitäten jeglicher Art sehr positiv gestimmt bin.

Talentierte Sänger fallen allerdings leider noch immer nicht vom Himmel. Wie ist er zu Euch gekommen?

Das war zunächst eigentlich wie immer, wie schon so oft in unserer Karriere. Wir haben nach einem neuen Sänger gesucht und unzählige Bewerbungen erhalten. Die kommen mittlerweile nahezu ausnahmslos in Form von Videos und es waren wieder einmal wirklich viele, sehr talentierte Sänger dabei. Auch durchaus bekannte Namen, aber dennoch hat sich Chalice, der unter anderem auch bei IMAGE BEYOND das Mikro schwingt, durchgesetzt.

Ganz ehrlich, der Kerl hat mich von Anfang an schwer beeindruckt. Dabei hat er eigentlich auch nur ein Video geschickt, auf dem zu sehen und zu hören ist, wie er unsere Songs interpretiert. Allerdings hat er die Nummern ohne Musik im Hintergrund intoniert, also nur die Wirkung seiner Stimme präsentiert. So etwas habe ich tatsächlich noch nie gehört. Was für ein sensationelles Bewerbungsvideo!

Sein Stimmumfang ist gewaltig, aber auch die Emotionen, die er den Tracks zu verabreichen vermag, sind unbeschreiblich. Kurzum, ich finde Chalice einzigartig und als Sänger einfach nur genial.

Die Tatsache, dass er in den melodischen Momenten dezent an den unvergessenen Carl Albert denken lässt, waren also nicht ausschlaggebend?

Nein. Zum einen, weil uns das bei seinem Bewerbungsvideo noch nicht wirklich aufgefallen ist. Und zum anderen, weil ich noch nie jemand gesucht habe, der genauso klingt wie Carl. Ich muss Dir aber beipflichten, dass Chalice phasenweise tatsächlich sehr ähnlich klingt wie der unvergessene Carl. Er kann aber auch den rauen, bissigen Straßenköter-Vokalisten geben. Mich erinnert er deshalb vom Timbre her auch ein wenig an Brian Allen und Ronny Munroe.

Hattest Du denn die Songs für das neue Album schon fertig als sicher war, dass er euer neuer Sänger wird? Oder hast Du die Nummern auf seine Stimme zugeschnitten?

Fertig war zu jenem Zeitpunkt ehrlich gesagt noch nicht viel. Aber nachdem der Kerl ebenso wie unser neuer Gitarrist Denver Cooper (u.a. auch bei MIDNIGHT SPELL aktiv) seine Live-Premiere mit uns souverän gemeistert hat, verabreichte uns das als Band einen dermaßen gewaltigen Motivationsschub, dass wir innerhalb von ganz kurzer Zeit ein Dutzend Songs fertiggestellt hatten.

Daraus resultierte zunächst einmal ein überaus positives Bandgefühl. Eines, wie ich es schon längere Zeit nicht mehr erlebt habe. Das wiederum hatte einen unglaublich effizienten Produktionsprozess zur Folge. Es dürfte wohl nicht viele Bands geben, die behaupten können, keine zwei Monate gebraucht zu haben, um elf Songs für ein Langeisen zu komponieren, aufzunehmen und abzumischen.

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https://www.youtube.com/watch?v=dU3wwAePC-s