VIRGIN STEELE Seven Devils Moonshine

SPV/Hoanzl

Magnum Opus

Wer kann sich noch an das legendäre Maifest im Wiener Prater erinnern? Die Rockhaus (später Planet Music)-Bühne, anno 2002, mit VIRGIN STEELE als würdigem Headliner? Mainman David DeFeis rittert mit wechselnden Mitstreitern nach wie vor durch die Szene allerdings ist der Lack schon etwas ab.

Es ist definitv an der Zeit wieder kräftig aufzuzeigen und Herr DeFeis tut dies zum 35-jährigen Bandjubiläum mit Nachdruck und Opulenz: Das High Quality-Boxset enthält nicht nur die Neuauflage zweier Best Of-Alben sondern auch sage und schreibe drei neue Longplayer und ein fettes Booklet mit allen dazugehörigen Lyrics.

Und jetzt reden wir mal über die Musik: Der erste Neuling ist “Ghost Harvest – Vintage I – Black Vine For Mourning” betitelt und besticht schon mal durch den Opener “Seven Dead Within”, der mit feinem Intro, mehrfachen Tempi-Wechseln und David’s Vocal-Performance – from a whisper to a scream – alle Stückerln spielt. Stilistisch geht’s hier in vorrangig in die Prog- und Hardrock-Ecke, mit “Little Wing” (Jimi Hendrix) und “Wicked Game” (Chris Isaac) beweist der Meister auch ein Händchen für sehr gelungene, eigenständige Cover-Versionen, die dann auch schon mal neun Minuten dauern dürfen. Auf dem Parade-Rocker “Hearts On Fire” lässt David DeFeis dann auch das erprobte Scream-Portfolio in voller Pracht vom Stapel …

“Ghost Harvest – Vintage II – Red Wine For Warning” ist dramturgisch in mehrer Akte unterteilt, wobei “The Light Barroom Hoodoo Medley” mit “Soul Kitchen”, When The Music’s Over” und “Crawling Kingsnake” ein interessante, aber nicht immer gelungen Homage an die DOORS ist, die Interpretationen von “After Dark” (TITO & TARANTULA), “Rip Off” (T.REX) und “Nutshell” (ALICE IN CHAINS) können da hingegen weit mehr. Überhaupt wird hier gecovert was das Zeug hält, so kommen Vielfältiges wie “Feelin’ Alright” (Dave Mason), “Sister Moon” (Sting), “Summertime” (George Gershwin), “Professions Of Violence” (UFO), “Rock Steady” (BAD COMPANY) und “Jesus Just Left Chicago” (ZZ TOP) zu (mehr oder wenige)r neuen Ehren. Zur Abrundung werden noch die Live Acoustic Rehearsal Versionen von “Twilight Of The Gods” und “Transfiguration” aufgetischt.

“Gothic Voodoo Anthems” betitelt sich der dritte Streich und wird besonders Die Hard-Fans erfreuen, denn hier gibt's frühe Crowd Pleaser wie “I Will Come For You” oder “Kingdom Of the Fearless” in orchestraler Bearbeitung. Die neuen Songs in selbiger Inszenierung sind im Vergleich eher belanglos, mit “No Quarter” (LED ZEPPELIN), “Gentle Groove” (MOTHER LOVE BONE) und “Spoonful (Willie Dixon) bedient sich David auch hier ziemlich gefällig an fremdem Schaffen.

“Hymn To Victory” und The Book Of Burning” sind, wie eingangs erwähnt, Neuflagen zweier Best Of’s, allerdings remastert und mit geringfügig verändertem bzw. erweitertem Tracklisting und neuem Artwork.

Ein feines Package, die Fans werden’s zu schätzen wissen!

www.virgin-steele.com