Mit diesem, ursprünglich 2011 veröffentlichten Werk beenden Karisma Records den die sechs Frühwerke umfassenden Wiederveröffentlichungszyklus der norwegischen Prog-Rocker WHITE WILLOW. Weshalb es die bereits seit den frühen 90er Jahren existierende Band hierzulande maximal zu einem Insider-Tipp geschafft hat, dürfte für Freunde des gediegenen Prog Rocks nach Machart der „alten Schule“ durchaus zu hinterfragen sein.
Ein sich leider durch die gesamte Band-History ziehendes Thema war definitiv der Mangel einer konstanten Besetzung. Dadurch dürfte es von Anfang nicht ganz so einfach gewesen sein, sich um entsprechend flächendeckende Tourneen zu kümmern. Daraus resultierte allerdings auch eine gewisse musikalische Inkonsequenz, selbst wenn WHITE WILLOW sicher nicht die erste Band gewesen sind, die sich mit nahezu jedem Album einigermaßen neu erfinden haben müssen.
Dennoch war auf dem etwas unterkühlt klingenden, aber dennoch fordernd aus den Boxen kommenden Sound des nunmehr leider ohne Bonus-Material wiederveröffentlichten 2011er-Album vom ursprünglich verspielten, noch schwer vom Folk-Rock infiltrierten Stil des Erstlings „Ignis Fatuus“ nicht mehr viel vorhanden. Da die ersten sechs Dreher der Norweger:Innen jedenfalls allesamt nur noch schwierig zu finden sind, macht der Re-Release-Zyklus aber definitiv Sinn.
Auch, weil die erwähnte Entwicklung der Formation selbst (in der sich in Laufe der Jahre diverse Jazz-Musikerinnen ebenso einfanden wie WOBBLER- und Änglagård-Mitglieder) ebenso bemerkenswert ist wie die musikalische Metamorphose von WHITE WILLOW, die zuletzt 2017 mit „Future Hopes“ haben aufhorchen lassen.
https://www.facebook.com/whitewillowband/
https://www.youtube.com/watch?v=zZV0yLlOVIg

