WILCO Cousin

Sony

Musik für spätabends, mit gedämpfter Beleuchtung und einem Drink in Händen

Wer WILCO midtempo-mäßg, melodisch und rauchig mag, kommt mit “Cousin” auf seine Kosten.

Mit erneutem Stimmungwechsel nach dem letztjährigen epischen Doppelabum “Cruel Country” kehrt das Sextett aus Chicago mit dem neuen Longplayer zum Sound der 2019er Scheibe “Ode To Joy” zurück.

WILCO haben sich die wallisische Musikerin Cate Le Bon als Produzentin für ihr  13. Album ins Boot geholt, somit war’s das erste Mal seit “Sky Blue Sky” (2007) dass die Band hier nicht selbst an den Reglern stand. Das Resultat ist ist ein vielschichtiges, musikalisch reifes Album, wiewohl es bei ruhigern Songs bisweilen etwas zu deftig hergeht. Bei Tunes wie “Pittsburg” wirkt das Ganze wie ein akustisches impressionistisches Gemälde, auf dem verschiedene musikalische Schichten übereinander gespachtelt wurden um das gewünschte Klangbild zu erzeugen.

“Infinite Surprise” ist eines der Highlights, das sich langsam von einschmeichlenden Tönen zu einem kakaphonischen Kreszendo aufbaut. Wer’s eher gediegen mag ist mit “Ten Dead” gut beraten, Fans, die hier die rockigere Seite der Band vermissen, kommen mit dem abschließenden “Meant To Be” dann doch noch auf ihre Kosten.

Das ist Musik für spätabends, mit gedämpfter Beleuchtung, einem Drink in Händen und keinerlei Ablenkung von aussen. Wieder mal ziemlich anders, wieder mal unvermindert grandios.

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