WISHBONE ASH Coat Of Arms

Steamhammer / SPV

Immer noch außerirdisch, diese Gitarrenklänge!

 

Da WISHBONE ASH offenbar weit davon entfernt sind, zukünftige Konzerte lediglich als "Best Of"-Sets zu gestalten und auch auf reine "Alben-Themen-Abende" keine Lust verspüren, hat sich das Quartett dazu entschlossen dem 2014er Album "Blue Horizon" einen weiteren Longplayer nachfolgen zu lassen.

Dieser trägt den Titel "Coat Of Arms" und lässt optisch auf Anhieb erkennen, was Sache ist. Auch der Einstieg mit 'We Stand As One' könnte typischer und treffsicherer nicht sein. Basierend auf einer markanten und einprägsamen Gitarrenmelodie lassen Andy Powell und Co. damit einen - von der lyrischen Seite her zwar überaus sozialkritischen - Track erklingen, der aber dennoch in erster Linie genau das vermittelt, wofür die Band geschätzt wird. Nämlich durch schier unfassbare Saitenkunst zu imponieren und somit jeden Stromgitarren-Fetischisten auf Anhieb zu packen.

So soll es auch sein, denn schließlich waren es - bei allem Respekt für die nicht minder gelungenen, mehrstimmigen Gesangsdarbietungen – seit den ersten Veröffentlichungen speziell jene zweistimmigen Gitarrenharmonien für die WISHBONE ASH bekannt geworden sind. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, denn Andy hat auch nach 50 (!) Jahren immer noch ausreichend Spielfreude und Inspiration um seine Fans mit Klängen jener Machart zu erfreuen, mit der die Formation seit den 70er Jahren reüssieren kann.

Gemeinsam mit seinem jungen Kollegen Mark Abrahams an der Gitarre und der seit mehr als einer Dekade bei der Band aktiven Rhythmus-Abteilung Bob Skeat (Bass) und Joe Crabtree (Drums) hat Meister Powell für "Coat Of Arms" elf neue, erneut durchweg ohrenschmeichelnde Tracks eingespielt, die sich perfekt in den Konsens der Band-Historie einfügen.

Vom erdigen, gediegenen Rock der traditionellen Machart ('Too Cool For AC'), über Blues- und Jazz-infiltriertes ('Personal Halloween') Material und balladeske Tracks ('Floreana', 'It’s Only You I See') reicht dabei das Klangspektrum bis hin zu Radio-tauglichem Classic Rock. Wobei speziell die beiden der letztgenannten Gangart zuzuordnenden Nummern 'Drive' und 'When The Love Is Shared' über erhöhetes Hit-Potential verfügen.

Zusammengehalten wird das Sammelsurium an - wohl durchaus mit Absicht immer wieder die eigene Historie in Erinnerung rufenden - Kompositionen von einem wunderbar in Szene gesetzten und klangtechnisch schlichtweg sensationellen, mitunter wahrlich außerirdisch klingenden Gitarrensound. Und genau der ist es am Ende des Tages, der jedem Liebhaber erlesener Saitenkunst ein - im Stile unseres skandinavischen Jugend-Helden Gorm - inbrünstig und aus Überzeugung raus gebrülltes "Ich bin entzückt!" entlocken wird!

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